20. August 2021, 22:36 Uhr

Druck auf Frankfurter Oberbürgermeister wächst

20. August 2021, 22:36 Uhr
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Aus der Redaktion
Peter und Zübeyde Feldmann sehen sich erneut Vorwürfen ausgesetzt. ARCHIVFOTO: DPA

- Neue Erkenntnisse über die Vergangenheit von Zübeyde Feldmann bei der Arbeiterwohlfahrt verstärken den Verdacht, dass die Noch-ehefrau von Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) bei der AWO bevorzugt behandelt wurde. So hat Zübeyde Feldmann von November 2014 bis März 2015 eine Hospitanz in der Kita Adlerwerke der AWO Frankfurt absolviert, wie der Frankfurter Kreisverband auf Anfrage bestätigt. Üblicherweise werde eine Hospitanz nicht vergütet. Offiziell soll es bei Zübeyde Feldmann auch so sein, wie aus Unterlagen hervorgehen soll, die dem Hessischen Rundfunk vorliegen. In jener Zeit hatte sie jedoch einen Teilzeitvertrag beim Kreisverband Wiesbaden.

Nach Informationen des HR ist darin eine Bezahlung von rund 2400 Euro inklusive Lohnnebenkosten pro Monat vereinbart. Zu jener Zeit war noch Hannelore Richter, Ehefrau des früheren Chefs der Frankfurter AWO, Jürgen Richter, Geschäftsführerin des Kreisverbandes Wiesbaden. Peter Feldmann und Jürgen Richter kennen sich seit Jahren.

Steffen Krollmann, Vorstandsvorsitzender der AWO Frankfurt, erklärt, dass Zübeyde Feldmann schon eine vollwertige Fachkraft war, als sie ihre Hospitanz antrat. Es sei deshalb für ihn nachvollziehbar, dass sie Geld für die Arbeit bekommen habe. Die 2400 Euro lagen zur damaligen Zeit im unteren Lohnbereich, der einer Fachkraft zugestanden habe.

Der Kreisverband Wiesbaden bestätigt dieser Zeitung auf Anfrage, dass Zübeyde Feldmann einen Arbeitsvertrag hatte. Die Gehaltskosten seien jedoch vom Kreisverband Frankfurt übernommen worden.

Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) sprach am Freitag von Unterstellungen, die ihn wütend machten. Seine Frau, von der er inzwischen getrennt ist, habe in ihrer Zeit bei der AWO, als sie ein Paar, aber nicht verheiratet waren, nicht »auf der faulen Haut gelegen«. Wenn so getan werde, als sei ihr alles geschenkt worden, weil sie mit ihm liiert war, sei das demütigend und ehrverletzend, sagte er in einem Pressestatement. Im Gegenteil, habe sie sich alles in ihrem Leben hart erarbeitet. Auf den Vorwurf, seine Frau habe für die Hospitanz ein ungewöhnlich hohes Gehalt bezogen, ging Feldmann nicht ein. C. Manus, S. Micksch



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