12. April 2021, 21:36 Uhr

Keine weiteren Schulöffnungen

Nach den Osterferien soll es erst mal keine weiteren Öffnungen an Hessens Schulen geben. Die Corona-Pandemie lasse dies derzeit nicht zu, erklärte Kultusminister Lorz. Für die Teilnahme am Präsenzunterricht soll es eine neue Hürde geben.
12. April 2021, 21:36 Uhr
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Von DPA
Ohne negatives Testergebnis zweimal pro Woche ist der Besuch des Unterrichts nach den Osterferien für Grundschüler und Abschlussklassen nicht möglich. FOTO: DPA

Hessen will eine Corona-Testpflicht für die Schulen im Land einführen. Das kündigten Ministerpräsident Volker Bouffier und Kultusminister Alexander Lorz (beide CDU) gestern Abend in Wiesbaden nach einer Sitzung des Corona-Kabinetts an. Die Regelung soll nach den Osterferien ab nächster Woche (19. April) gelten. Die Testverpflichtung zweimal pro Woche für Lehrer und Schüler sei derzeit unerlässlich für einen sicheren Schulbetrieb, betonte Lorz.

Für den Testnachweis könne zwischen zwei Varianten gewählt werden: Dem kostenfreien Bürgertest außerhalb der Schule oder den ebenfalls kostenfreien Selbsttest, der den Schulen vom Land zur Verfügung gestellt werde. Akzeptiert werden nach Angaben von Lorz auch Nachweise, die mit zeitlichem Bezug auf den Beginn des jeweiligen Schultages nicht älter als 72 Stunden sind.

Alle Schüler, die keinen Test vorweisen können oder diesen nicht in der Schule machen, müssen zu Hause im Distanzunterricht lernen, erklärte der Kultusministers. Schüler können durch ihre Eltern schriftlich von der Teilnahme am Unterricht an der Schule abgemeldet werden. Volljährige Schüler könnten diesen Schritt auch selber machen.

Weitere Öffnungen an den Schulen könne es zunächst nicht geben, sagte Lorz mit Blick auf die Infektionszahlen. Für die Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 6 bleibe es nach den Osterferien grundsätzlich bei Wechselunterricht. Die Jahrgänge ab Klasse 7 werden wie schon vor den Ferien im Distanzunterricht und die Abschlussklassen im Präsenzunterricht bleiben. Die Corona-Zahlen seien weiter zu hoch. Deshalb sei nun nicht die Zeit für Lockerungen

Keine Tests für Kita-Kinder

Die Abiturprüfungen sollen wie geplant ab dem 21. April an Hessens Schulen geschrieben werden, kündigte Lorz an. Alle Prüflinge erhielten vor jeder Prüfung die Möglichkeit eines freiwilligen Selbsttests. Schüler, die diesen nicht machen möchten, können auch an der Prüfung teilnehmen. Sie müssten dann jedoch eine medizinische Maske tragen.

Auch in den Kitas werde es weiterhin ein regelmäßiges Testangebot für die Erzieherinnen geben. Die kleinen Kinder sollen aber von Testungen weiter ausgenommen werden, erklärte der Ministerpräsident. Es werde kein Betretungsverbot für die Kitas geben. Er appelliere jedoch an die Eltern, ihre Kinder möglichst zu Hause zu betreuen, sagte Bouffier.

Das Corona-Kabinett passte wegen der aktuell Corona-Lage zudem das Eskalationskonzept in Hessen nochmals an. Demnach sei es bereits ab einer Inzidenz von 100 möglich, weitere Maßnahmen wie eine Ausgangsbeschränkung als »Ultima Ratio« vorzunehmen, erklärte der Regierungschef. Die neuen hessischen Verordnungen sollen vom 19. April bis 9. Mai gelten.

Lehrerverband unzufrieden

Der Lehrerverband VBE Hessen hat mit gemischten Gefühlen auf die Beschlüsse reagiert. Dass die Schulen nicht weiter geöffnet werden, sei für »viele Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern keine gute Nachricht«, sagte der Landesvorsitzende Stefan Wesselmann. Für Gegenden mit hohen Inzidenzen sei die Entscheidung zum Schutz aller Beteiligten gleichwohl notwendig. Der Verband forderte mit Blick auf die geplante Testpflicht an Schulen Unterstützung durch medizinisches Personal.



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