14. Dezember 2020, 20:28 Uhr

Video-Krippenspiel und gedruckte Andacht

14. Dezember 2020, 20:28 Uhr
Avatar_neutral
Von DPA
Ganz anders als sonst: Normalerweise drängen sich an Weihnachten de Menschen in den Kirchen. In diesem Jahr sind alternative Konzepte gefragt. FOTO: DPA

- In Corona-Zeiten wird es kein Weihnachten geben, wie es die Menschen sonst gewohnt sind. Das gilt ganz besonders auch für die Kirchen. An Heiligabend und an den folgenden Feiertagen sind die Gotteshäuser meist sehr gut besucht oder sogar überfüllt. Die christlichen Kirchen stehen deshalb diesmal vor ganz besonderen Aufgaben, denn es darf nur eine sehr begrenzte Zahl von Menschen vor Ort zugelassen werden. Es gibt etwa in Fulda schon Wartelisten für Menschen, die noch in den Dom wollen. Außerdem muss die Heizung während der Messen abgeschaltet werden.

In Frankfurt informieren die Kirchengemeinden mit einer gemeinsamen Internetseite, wo und wie Gläubige in Hessens größter Stadt unter Corona-Bedingungen Gottesdienste feiern können. Zudem erlaubt die Seite www.frankfurt-feiert-weihnachten.de, sich direkt zu Kirchenfeiern anzumelden, wie der katholische Stadtdekan Johannes zu Eltz und der evangelische Stadtdekan Achim Knecht am Freitag mitteilten. Angeboten werden Hunderte Gottesdienste - unter anderem in Kirchen, auf Parkplätzen und bei Spaziergängen. Außerdem gibt es Video-Krippenspiele, Online-Gottesdienste und gedruckte Andachten für zu Hause.

Die Gemeinden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) bieten nach Angaben eines Sprechers an den Weihnachtsfeiertagen kürzere Gottesdienste, dafür aber nach jetzigen Planungen mehr an. In den Kirchen würden die gängigen Abstands- und Hygieneregeln gelten, zudem werde nicht gesungen. Gottesdienstbesucher müssten sich im Vorfeld anmelden und fast alle Feiern seien bereits jetzt ausgebucht, sagte der Sprecher in Darmstadt. Einige Gemeinden würden ins Freie ausweichen. Die Gemeinden der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) haben individuelle Ideen: Weihnachten auf Plätzen, in Scheunen, Reithallen, im Stadion, als Autogottesdienste, vom Trecker-Anhänger herab oder verteilt auf viele kleinere Gottesdienste. Die Gottesdienste seien zudem kurz, es werde gut gelüftet, Zufahrts- und Abfahrtswege würden organisiert und maximale Teilnehmergrenzen beachtet, sagte eine Sprecherin in Kassel. In Fulda sind die Weihnachtsgottesdienste bereits seit länge-rer Zeit ausgebucht, wie ein Bistumssprecher sagte. Wer die Weihnachtsgottesdienste nicht selbst besuchen kann oder will, könne sie auch via Livestream verfolgen.

Auch in Limburg müssen sich Gottesdienstbesucher für den Dom anmelden. »Weihnachten findet statt, es fällt nicht aus«, zitierte das Bistum Bischof Georg Bätzing. »Aber wir ahnen alle und werden es sehen, Weihnachten in diesem Jahr wird ganz anders werden, als wir es kennen.« Der Bischof selbst feiert an Heiligabend eine Christmette, die über die Bistumskanäle auf YouTube und Facebook übertragen wird. Im Bistum Mainz, dessen Gebiet zu zwei Dritteln in Hessen liegt, wird dagegen mit mehr Gottesdiensten als sonst geplant. In den einzelnen Pfarreien des Bistums gibt es den Angaben zufolge Überlegungen, etwa am 24. Dezember mehrere Christmetten anzubieten. Auch für die Christmette im Mainzer Dom wird wegen des eingeschränkten Platzes aus Infektionsschutzgründen das Angebot an Heiligabend ausgeweitet.

Gottesdienste und Versammlungen von Religions- oder Glaubensgemeinschaften sind auch unter den verschärften Corona-Regeln unter der Beachtung von Abstands- und Maskengebot sowie der Vorschriften zur Kontaktnachverfolgung erlaubt. Von der Maskenpflicht ausgenommen sind unter anderem Geistliche. dpa



0
Kommentare | Kommentieren

Bilder und Videos