15. Oktober 2019, 22:02 Uhr

Kontrastreich und voller Zwischentöne

15. Oktober 2019, 22:02 Uhr
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Von Sascha Jouini
Alexandra Wiedner, Cordula Hacke und Attila Hündöl freuen sich über den kräftigen Applaus. (Foto: jou)

Ein populäres Programm und angesehene Musiker sorgten am Sonntagvormittag beim ersten Kammerkonzert für ein fast ausverkauftes Theaterfoyer. Alexandra Wiedner (Violine), Attila Hündöl (Cello) und Cordula Hacke (Klavier) widmeten sich ausgefeilt zwei vom künstlerischen Gehalt vorzüglich einander ergänzenden Kompositionen.

Antonín Dvoráks »Dumky-Trio« e-Moll steht der konventionellen Sonatensatzform fern, es basiert vielmehr auf ukrainischen Modellen. Die voller Leidenschaft dargebotene eröffnende Gestik setzte sogleich ein Ausrufezeichen und führte zu einem intensivem Zwiegesang der beiden Streichinstrumente.

Dazu kontrastierte der folgende, tänzerisch beschwingte Teil. Im Verlauf der Komposition fesselte der stete Wechsel zwischen lebhaften und entspannten Teilen. Reizvoll brachte Hacke den Flügel zum Schillern, hielt dabei genau klanglich Balance mit ihren Ensemblepartnern.

Bei den langsamen Passagen fühlten sich die Musiker sensibel in die Schwermut ein. Durchweg bewiesen sie feinen Instinkt für lyrische Zwischentöne sowie für die in raffiniertem Gewand daherkommenden Folklore-Elemente.

Volksmusikalische Einflüsse Südosteuropas zeigten sich im Rhythmus beim Kopfsatz von Maurice Ravels Trio a-Moll. Sehr schön brachten die Künstler die Steigerung vom klanglich schwebenden Beginn zu geballten Höhepunkten zur Geltung. Die nuancierte Interpretation war von betörender melodischer Anmut. Bizarre Züge blitzten beim zweiten Satz auf, während die tiefgründig vorgetragene Passacaglia Tristesse verbreitete. Im Finale sorgten schwirrende Figurationen und Triller für besonderen Effektreichtum. Die Bewegung steuerte auf einen fulminanten Schluss zu. Sichtlich begeistert, spendeten die Hörer viel Applaus.



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