04. Juli 2021, 19:36 Uhr

Abschlussprüfungen mit Lockdown-Stress

04. Juli 2021, 19:36 Uhr
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Aus der Redaktion
Zufrieden nach dem Ausbildungsabschluss sind (v.l.) Susanne Schäfer (Prüfungsausschuss), L. M. Merz (Mechatronik Firma Kamax), J. Schilderoth (Prüfungsausschuss), E. Witt (Prüfungsausschuss), T. Prang (Prüfungsausschuss), D. Bues (Elektroniker Firma Thiesen). FOTO: PM

Alsfeld (pm). Nach drei Jahren haben der Mechatroniker Lukas Maximilian Merz von der Firma Kamax und der Elektroniker (Schwerpunkt Geräte und Systeme) Dominik Bues von Firma Thiesen in Wartenberg ihre duale Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen. Die Corona-Einschränkungen haben den Abschluss erschwert, wie die Max-Eyth-Schule Alsfeld dazu mitteilt.

Die Vorbereitung für die Abschlussprüfung Teil 1 wurde im März 2020 durch den ersten Lockdown erschwert. So wurden die Prüfungen abgesagt und in den September verschoben. Nach kurzer Entspannung im Sommer spitzte sich die Corona-Lage ab Oktober 2020 wieder zu. Das war eine Herausforderung für Schule, Betriebe, IHK und für jeden Einzelnen.

Auszubildende, Lehrer und Ausbilder haben sich dem gestellt und die Abschlussprüfungen Teil 2 im Mai ermöglicht. Diese fanden, wie auch der Unterricht, unter besonderen Hygieneschutzmaßnahmen statt. Während der schriftlichen und praktischen Prüfungen mussten alle Beteiligten eine medizinische Maske tragen, sich einem Schnelltest unterziehen, die Abstandsregeln beachten und es wurde regelmäßig gelüftet.

Die jungen Facharbeiter können nun positiv in die Zukunft schauen. Allerdings gibt es Rezessionsgefahr, Rückgang des Bruttoinlandsproduktes, Mangel an Rohstoffen, Konkurse vieler Betriebe und Verluste von Arbeitsplätzen

»Sie werden meiner Einschätzung nach trotz vorherrschender Pandemie heutzutage als Fachkräfte mehr denn je gebraucht: Fachkräfte, die motiviert, engagiert, verantwortungsbewusst und zuverlässig sind und täglich eine gute Arbeit verrichten«, merkt Susanne Schäfer, Abteilungsleiterin der Berufsschule bei der Zeugnisübergabe an.

Industrie 4.0

Jörg Schilderoth, Koordinator der Berufsschule Mechatronik betont auf die Frage nach der Zukunft der jungen Facharbeiter: »Sie stehen nun auf der Stufe 4 des Deutschen Qualifikations-rahmens. Und die Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung sind vielfältig. Eine mögliche Weiterqualifikation ist die Technikerausbildung.«

Zusätzliche Herausforderungen schon vor der Coronapandemie waren Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz, Internet der Dinge, Digitalisierung der Arbeit und Automatisierung. Dafür haben Lehrkräfte und Ausbilder die jungen Fachkräfte gut gerüstet. Dies liegt auch an der guten Zusammenarbeit von Ausbildungsbetrieben und der beruflichen Schule in Alsfeld.

»Wir haben es geschafft, in dieser außergewöhnlichen Zeit den Auszubildenden eine qualitativ hochwertige und zukunftssichernde Ausbildung zu ermöglichen, bei der selbst durch die Einschränkungen aufgrund von Corona keine Lehrinhalte zusammengestrichen oder abgespeckt wurden«, betonen Schäfer und Schilderoth.

Die Lehrer geben den Facharbeitern mit auf den Weg: »Das Lernen ist nicht zu Ende. Technischer Fortschritt und Innovationen erfordern ein lebenslanges Lernen.«



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