Die vorbereitenden Maßnahmen rund um die Verlegung der Erdgasleitung von Grünberg nach Mücke zur Anbindung der Firma Nordfrost sind nun alle abgeschlossen und es strömt Gas in den Leitungen. Dieser Tage haben die Projektbeteiligten die neue Gasleitung offiziell eingeweiht und eine extra hierfür aufgebaute Gasfackel entzündet.
Hintergrund des Leitungsbauprojekts war die Erschließung der Firma Nordfrost in Mücke-Atzenhain direkt an der Autobahn A 5. Hier wird auf einem rund 13 Hektar großen Gelände ein weiteres Tiefkühl- und Frischezentrum entstehen (die Alsfelder Allgemeine Zeitung berichtete).
Im Dezember 2017 hatten die Planungen für die Erschließung begonnen. Nachdem die Genehmigungsverfahren für die Gasleitung abgeschlossen waren, startete im Juni 2018 das Verlegen der 7,7 Kilometer langen Gas-Hochdruckleitung vom Anschlusspunkt Grünberg nach Mücke. Knapp ein Jahr später waren die Bauarbeiten an der Gasleitung fertig und der Gashahn wurde aufgedreht. Mit einem Druck von ca. 10 bar fließt das Gas nun durch die PE-HD Rohre.
Weniger Kohlendioxid
Bürgermeister Andreas Sommer freute sich nach seinen Worten sehr über diese Investition, von der die gesamte Region profitieren werde. »Das Projekt war eine Mammutaufgabe. Aber dank der reibungslosen Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte das Projekt zügig und ohne nennenswerte Probleme umgesetzt werden«, bestätigte anschließend Markus Summ, Geschäftsführer der Oberhessengas Netz.
»Das Erdgas wird künftig bei Nordfrost für den Betrieb von Blockheizkraftwerken (BHKW) genutzt. Diese produzieren den Eigenbedarf des Logistikzentrums an Strom«, erklärt Peter Wilke, technischer Leiter der Nordfrost GmbH & Co. KG.
Dabei fallen zudem erhebliche Mengen Abwärme an, die wiederum mittels Ammoniak-Wasser-Absorptionskälteanlagen für die Erzeugung von Kälteenergie auf einem Niveau von -10°C genutzt werden. Dies geschieht mit weniger Energieaufwand als bei herkömmlichen Kälteanlagen.
Die nachhaltige Nutzung der Abwärme führe annähernd zu einer Verdopplung des Gesamtwirkungsgrads der Blockheizkraft werke von über 80 Prozent. Für den Standort der Nordfrost in Mücke und für die Umwelt bedeutet diese Technologie eine deutliche Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes von rund 800 Tonnen im Jahr, heißt es seitens der Firma.