Alsfeld (pm). Der Kampf gegen Corona hat die Menschen sehr gefordert. Neben gesundheitlichen Aspekten bereitet die Krise zahlreichen Menschen auch finanziell Sorgen. Dadurch stehen auch die oberhessischen Tafeln vor neuen Herausforderungen: Die Zahl der Tafelkunden wächst, während die Spendenbereitschaft zurückgegangen ist.
Die Stiftung der Sparkasse Oberhessen stellt den Tafeln in der Wetterau und dem Vogelsbergkreis nun insgesamt 50 000 Euro zur Verfügung, um dringende Investitionskosten zu decken. Der stellvertretende Vorsitzende der Stiftung, Landrat Manfred Görig und Frank Dehnke, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberhessen, besuchten die Alsfelder Tafel in deren neuen Räumen, um sich vor Ort ein Bild zu machen.
Die Lage der Tafeln ist verzwickt. Seit Beginn der Krise kamen eine wachsende Zahl an Bedürftigen zu den Lebensmittelausgaben. Menschen, die aufgrund der Corona-Pandemie in Kurzarbeit sind oder sogar ihren Job verloren haben, oder auch Selbstständige, deren Existenz aufgrund wegbrechender Aufträge auf dem Spiel steht. »Die Bedürftigkeit der Menschen nimmt zu, gleichzeitig gehen weniger Spenden ein. Ich kann das verstehen - wer finanzielle Unsicherheiten hat, behält sein Geld selbst«, resümierte Landrat Görig, die Situation beim Besuch der Tafel in Alsfeld. Hier werden derzeit 530 Bürger aus Alsfeld und der Umgebung versorgt.
Corona hat zu alledem auch noch die Kosten der Einrichtungen in die Höhe getrieben. Um die Gesundheit der Ehrenamtlichen sowie der Kundinnen und Kunden zu schützen, setzten die Tafeln aufwendige Hygienemaßnahmen um.
Frank Dehnke, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung der Sparkasse Oberhessen: »Wir waren uns im Stiftungsvorstand sehr schnell einig. Die Tafeln sollen ohne finanzielle Sorgen arbeiten können, zum Wohle der sozial und wirtschaftlich Benachteiligten. Wir müssen unsere Hilfe anbieten.« So stellt die Stiftung der Sparkasse Oberhessen den Tafeln in der Wetterau und dem Vogelsbergkreis nun insgesamt 50 000 Euro zur Verfügung. Die Verteilung der Fördergelder ist an der Anzahl der Tafelkunden angelehnt. Die Tafel Alsfeld kann dadurch bis zu 5300 Euro für Anschaffungen abrufen.
Für Mathias Köhl, Vorsitzender der Alsfelder Tafel, platzte die positive Nachricht mitten in den Umzug der Lebensmittelausgabe in die ehemalige Firma »Röder Präzision« in der Pfarrer-Happel-Straße. »Der Umbau der neuen Räume und die neuen Hygienemaßnahmen - von der Schutzkleidung bis hin zu neuen Behältern für die Ausgabe der Lebensmittel - schlagen auf der Ausgabenseite kräftig zu Buche. Die Stiftung der Sparkasse Oberhessen hat uns mit der Übernahme solcher Kosten eine große Sorge genommen.«
Neben Alsfeld erhalten die Einrichtungen in Bad Vilbel, Büdingen, Butzbach, Friedberg, Lauterbach und Nidda/Schotten Geld.