Mücke (sf). Bis Mitte des 20. Jahrhunderts haben sich die Bestattungsgepflogenheiten in Deutschland nur sehr wenig verändert. Geprägt war diese Zeit durch die Großfamilie, in der mehrere Generationen unter einem Dach zusammenlebten. Nicht nur die Hausgeburt war zu dieser Zeit eine Selbstverständlichkeit, auch das Sterben erfolgte meist zu Hause im Kreis der nächsten Familienangehörigen. Erst seit 2003 gibt es das Berufsbild der Bestattungsfachkraft und seit 2009 das Berufsbild des Bestattungsmeisters. In diesem Zusammenhang ist auch der seit Jahren anhaltende neue Trend zur Urnen- und jetzt auch Baumbestattung zu sehen.
Bestattungskultur im Wandel
Der Friedhof ist eine letzte Ruhestätte, aber auch gleichzeitig eine Begegnungsstätte. Die Grabstelle hat sich zum Ort der Erinnerung entwickelt, der oft gemeinschaftlich aufgesucht und gepflegt wird. Die Friedhofkultur in Deutschland erweist sich auf diese Weise auch als sozialer Begegnungsrahmen, der Kommunikation fördert und der Vereinsamung Alleinstehender entgegenwirkt. Grabbesuche mit Kindern und Jugendlichen sind oft mit der Weitergabe von Wissen über das Leben und Wirken der Vorfahrinnen und Vorfahren verbunden.
Die Bestattungskultur hat sich in den vergangenen Jahren sehr verändert und bringt viele neue Formen hervor. So sind die Urnengräber auf dem Vormarsch. Aber auch die Waldbestattung findet mehr und mehr gefallen. Die Mücker Friedhöfe bieten eine große Zahl verschiedenen Bestattungsmöglichkeiten. In manchen Ortsteilen sind die Rasen-Liegegräber und die Rasen- Urnengräber aktuell sehr beliebt.
Diesen Wünschen kommen auch die Gemeinde Mücke und ihre Kommunalpolitiker nach und bieten auf den Friedhöfen eine Baumbestattung an. Für die Hinterbliebenen sind die dörflichen Friedhöfe barrierefrei zu erreichen, und es muss kein Fahrdienst nach außerhalb angefordert werden. Die Ortsbeiräte sind aufgefordert, bei ihren Friedhöfen, für die Baumbestattung den passenden Ort zu finden.
Vier weitere Linden werden gepflanzt
Dieser Tage wurde nun in Nieder-Ohmen mit der Pflanzung von drei Lindenbäumen gestartet. Es werden noch weitere vier Linden folgen. Es wird, wenn die Fläche entsprechend vorbereitet ist, im Herbst die Möglichkeit bestehen, diese Baumbestattung anzubieten. Das Bestattungsunternehmen Euler war mit Birgit und Juniorchef und Bestattermeister Andre Euler ebenfalls vor Ort. Auch eine Steele wird noch aufgestellt werden, so berichtete Ortsvorsteher Jörg Matthias. Ebenfalls soll es eine Grabfläche für Sternenkinder geben. Mit vor Ort waren zudem Bürgermeister Andreas Sommer und von der Friedhofsverwaltung Jessica Stark, Birgit und Andre Euler sowie Ortsvorsteher Jörg Matthias und der Leiter des Bauhofs Thorsten Laub.