Der BUND lädt ein, Boden und Bodenschutz mit dem Forstrevier Schwalmtal ganz aus der Nähe zu erleben. Ein Mitarbeiter des Reviers Schwalmtal wird einen sogenannten Bodenhorizont zeigen, an dem man die verschiedenen Bodenschichten sehen kann und deren Funktion erläutert bekommt. Eine Stelle mit Holzeinschlag - und den daraus resultierenden Bodenverdichtungen - wird gezeigt, zuletzt ist eine kleine Pflanzaktion geplant.
Der Boden ist ein ganz besonders Ökosystem und das Ergebnis einer Jahrhunderte bis Jahrtausende langen Entwicklung verschiedener Aufbau-, Abbau- und Umbauprozesse. Böden gehören zu den komplexesten Ökosystemen überhaupt und sind das Fundament und die zentrale Ressource für alles Leben. Unbelastete und insbesondere unbebaute offene Böden sind als weltweit größter CO2-Speicher ein wirkungsvoller Faktor gegen den fortschreitenden Klimawandel. Gesunde Böden schützen alte Kulturlandschaften, die Artenvielfalt, das Trinkwasser und die Luftqualität, vor allem dienen sie dem Klimaschutz. Offene Böden statt Asphalt und Teer schützen auch vor Überflutungsereignissen bei Starkregen. Aber diese Grundlage ist übernutzt und knapp, sie wird jeden Tag weniger, sowohl in der Stadt als auch auf dem Lande. In Deutschland werden täglich über 54 Hektar Fläche verbraucht.
Häufig fallen den Baumaßnahmen fruchtbarste Böden zum Opfer, weil sie eben sind, gut erreichbar und ohne Altlasten, was Investoren entgegenkommt. Ist der Boden einmal bebaut, zubetoniert oder asphaltiert, ist er unwiederbringlich zerstört. Die Forderung, den Flächenverbrauch in Zukunft auf netto null zu reduzieren ist seit vielen Jahren aufgestellt.
Für Bodenschutz und gegen Flächenfraß - das hat der BUND im Vogelsberg in seiner aktuellen Stellungnahme zum Regionalplan Mittelhessen gefordert. Durch neue Sied-lungs-, Verkehrs- und Gewerbeflächen gehe immer mehr Boden für die Ernährung un-zähliger Generationen unwiederbringlich verloren. Beispiele seien im Vogelsberg die A 49 und die geplanten Gewerbegebiete in Alsfeld, Reuters und Homberg.
Treffpunkt ist am kommenden Montag, 5. Dezember, um 10 Uhr an der Hardtmühle bei Eifa; für die Veranstaltung sind etwa zwei Stunden veranschlagt. Mitzubringen ist wetterfeste Kleidung, insbesondere Schuhwerk. Wer möchte, kann einen Spaten mitbringen. Es wird gebeten, zu Hause vorher einen Selbsttest auf Covid-19 durchzuführen.