16. Mai 2022, 21:59 Uhr

Gegen Wehrrückbau

16. Mai 2022, 21:59 Uhr
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Aus der Redaktion

Eine der vielen Ausgleichsmaßnahmen aus dem Jahr 2017, die jetzt für die Errichtung des Gebäudekomplexes Nordfrost in Atzenhain umgesetzt werden müssen, ist der Rückbau des Ohmwehrs in der Burgschoan. Geplant wurde diese Maßnahme vom Planungsbüro Fischer in Linden (Kreis Gießen). Darauf weist die Bürgerliste Nieder-Ohmen in einer Pressemitteilung hin.

Sollte diese Maßnahme tatsächlich umgesetzt werden, würde die Burgschoan ihren bekannten charakteristischen Anblick verlieren, kritisiert sie. Der Bereich um die Burgschoan habe sich mit den Jahren zu einem kleinen Park in der Dorfmitte entwickelt, der von den Bürgern gern zur Erholung aufgesucht und auch für unterschiedliche Dorfaktivitäten wie den Frühschoppen an Christi Himmelfahrt genutzt werde.

Natürlich spiele der Naturschutz eine übergeordnete, wichtige Rolle, so die Bürgerliste. Grundsätzlich stelle sich aber die Frage, ob ein Rückbau des Ohmwehrs sinnvoll ist. Nach den Kenntnissen der Bürgerliste sei der Fischerei-Club Nieder-Ohmen nicht in die Planungen des Planungsbüros einbezogen worden. Es finde sich in den damals hinterlegten Protokollen nur die Aussage, dass die Wehre an der Burgschoan und der Kirschmühle zurückgebaut werden sollten, um den Fischen die Möglichkeit zu geben, die Ohm hochzuwandern.

Transparente Planung gefordert

Im Bereich der Burgschoan soll aber genau dieses durch den kleinen Seitenarm gewährleistet sein.

Die Bürgerliste weist in der Mitteilung darauf hin, dass die Sommer in den letzten Jahren extrem trocken gewesen seien, so dass dieser Seitenarm häufig kein Wasser führe. Der Fischerei-Club habe bereits in den Jahren 2016/2017 mit der unteren Fischereibehörde Kontakt aufgenommen und Vorschläge unterbreitet, wie das Wehr verändert werden müsste, um den Fischen einen Aufstieg in den Oberlauf des Flusses zu ermöglichen.

»Wir befürchten, dass mit der Herausnahme des Wehrs Tiefwasserbereiche verschwinden und die Fische im Sommer keine Rückzugsmöglichkeiten mehr haben werden«, schreibt die Bürgerliste weiter und verweist auf den Streitbach im Jahr 2020. Dort seien viele Fische buchstäblich auf dem Trockenen gelandet. Aus Sicht der Bürgerliste Nieder-Ohmen sollte sehr gut überlegt werden, was an dieser Stelle wirklich sinnvoll für die Natur und die Fische ist. Eine bloße Herausnahme des Wehrs erscheint den Mitgliedern der Bürgerliste nicht sinnvoll, auch wenn dies 2017 so festgelegt worden sei.

»Wenn wir uns entschließen, die Ohm in diesem Bereich zu verändern, so sollte eine öffentliche (transparente), sinnvolle Planung mit allen in Nieder-Ohmen beteiligten Interessengruppen erfolgen, lautet die Forderung der Bürgerliste Nieder-Ohmen.



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