Das Homberger Schloss öffnet seine Pforten wieder für die Öffentlichkeit. So wird der beliebte Biergarten am Freitag, 18. Juni, ab 18 Uhr wieder als geselliger Treffpunkt offen stehen, sofern sich die Corona-Lage nicht verschlechtert. Wenn der Sommer sich ähnlich inzidenzfreundlich entwickelt wie vergangenes Jahr, sind von Juni bis September zehn Öffnungstage im Biergarten geplant, geöffnet ist jeweils am 1. und 3. Freitag des Monats.
Denn wenn auch dieses Jahr wieder keine großen Schlossfeste geplant werden können, so freuen sich die Schlosspatrioten besonders auf die Biergärten. Sie haben 2020 einen Riesen-Zuspruch erfahren. Nicht zuletzt wegen der immer wieder kurzfristigen Bereitschaft einiger Bands und Musiker, gegen ein kleines ›Hut‹-Entgelt den Abend musikalisch zu untermalen, genoss dieser Biergarten bald den Ruf des Besonderen.
Auch für diese Saison haben sich schon wieder mehrere Musikgruppen gemeldet. Von Jazz über Folk und Oldies bis hin zu Blasmusik zeichnen sich bereits kleine musikalische Glanzpunkte ab. Sowohl die Musiker als auch die Gäste genießen dieses entspannte Miteinander. So trägt die Geselligkeit dort nicht unerheblich dazu bei, dass Homberger und Auswärtige sich in entsprechender Wohlfühl-Atmosphäre unbeschwert begegnen und miteinander gern ins Gespräch kommen.
Kaha-Sport
Ebenfalls am 18. Juni, allerdings bereits um 17 Uhr, wird wie im Vorjahr Astrid Jänsch Kaha im Schlossgarten anbieten, eine Sportart, die im vergangenen Jahr großen Anklang erfahren hat. Kaha heißt übersetzt aus der Sprache der Maori »energiegeladen« und ist inspiriert vom Taiji, Qi Gong, Yoga. Langsam und fließend geht eine Bewegung in die andere über, sodass immer genügend Zeit bleibt, diese kontrolliert auszuführen und einen sofortigen Effekt zu spüren. Es kräftigt, dehnt und entspannt entscheidende Muskelgruppen und führt zu innerer Ruhe und Gelassenheit.
Kaha ist von jedem Teilnehmer und in jedem Alter durchführbar. Das gilt besonders hinsichtlich der Koordination, Konzentration und muskulären Voraussetzungen.
Sonntags Café-Zeit
Am Sonntag den 20. Juni wird das Schlosscafé um 14 Uhr das Kiosk-Fenster zum Garten hin öffnen. Die Innenräume des Cafés werden allerdings vorerst geschlossen bleiben. Dennoch freuen sich die »Schlossfrauen« darauf, den Gästen zumindest wieder warme und kalte Getränke sowie Waffeln anbieten zu können und damit den Aufenthalt dort oben zu versüßen.
Kunst im Schloss
Ebenfalls am Sonntag, 20. Juni, wird um 15.30 Uhr die Ausstellung True Colors Inside ouside Worlds im Obergeschoss des Schlosses mit einer Vernissage eröffnet. Die Künstlerin Moina hat speziell für diese Ausstellung im Schloss etwa 30 mehrschichtige, mixed-media-Werke geschaffen, die in einer Melange aus Bildern, Fotos, Wort und Musik in den großzügigen Räumen des Schlosses ein interaktives Zuhause gefunden haben. Den Besucher erwartet eine hellfarbige, lichte Atmosphäre mit wie schwebend an die Wände gehängten Bildern und Lichtkastenporträts. Zu erleben ist ein »Treefinger«-Baum mit hunderten von digital bearbeiteten Polaroid-Fotos, im Raum hängende »Float-Thinkings«, durchscheinend wie Gedanken auf transparenten, mit Acryl undGlasfarben bemalten Folien. Klänge, Elektro-Rhythmen und Musiksequenzen untermalen die Eindrücke.
Die Ausstellung im Obergeschoss wird vom 20. Juni bis 18. Juli jeden Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet sein.
Schloss-Film
Auf ein Glanzlicht freuen sich die Schlosspatrioten besonders, es ist ein Film über das Schloss und seine außergewöhnliche Geschichte als Bürgerschloss. Gedreht wurde er von Filmemacher Uli Pförtner in den vergangen Monaten. Das Ergebnis ist am 22. Juni um 20:15 Uhr im hessen fernsehen zu erleben, bei erlebnis hessen unter dem Titel »Die Schlossretter - ein Burgberg in Bürgerhand«.
In der Mediathek ist der Film ab 15. Juni abrufbar. Die Schlosspatrioten hoffen, dass sich viele Menschen vom Titel angesprochen fühlen und den Film anschauen, denn je mehr Klicks er bekommt, desto weiter schallt der Ruf des Schlosses über Homberg hinaus. Das fördert die Attraktivität der Stadt, deren Aufblühen sich jeder wünscht.
Wie im Film gezeigt, ist das Ziel der Schlosspatrioten, »ihr Schloss auf dem alten Burgberg zu erhalten und mit Leben zu füllen«. Neun Arbeitskreise gibt es, vom Schlosscafé über Gartenpflege und Naturschutz bin hin zur Denkmalpflege. Und auch in der Geschichtsforschung geschieht Großes: archäologische Ausgrabungen finden statt, die vielleicht klären können, ob das Schloss im Hochmittelalter ein Zufluchtsort des legendären Templer-Ordens war.
Doch über allem schwebt und schwebte Corona und wirbelt die Pläne der Schlosspatrioten ordentlich durcheinander. Kann wie geplant weiter gegraben werden? Was fördern die Schlosspatrioten mit Studierenden der Uni Marburg zu Tage? Sind die vielen Helfer wieder bereit, mit anzupacken und die begonnene Entwicklung voranzutreiben?
Alle Planungen stehen unter dem Vorbehalt, dass genügend Helfer mit anpacken. So ist die Hoffnung groß, dass sich durch den »Schlossretter«-Film mehr Homberger und andere Begeisterte angesprochen fühlen, das Schloss-Projekt mit Tatkraft zu beleben.