Mücke-Merlau (sf). Die große Kirche versinkt abends normalerweise in der Dunkelheit. Doch am Freitagabend war alles anders. Das bunte Farbenspiel am Gotteshaus war weithin sichtbar und hat bei den Einwohnern zu vielen Fragen und Verwunderungen geführt. Denn bei einsetzender Dämmerung erstrahlte die Kirche in Merlau am Freitagabend in den verschiedensten Farben.

Es war eine Aktion zu einem Gottesdienst ohne Worte und ohne Gottesdienstbesucher. Durch die farbenprächtige Illumination kam die Kirche aber symbolisch in alle Häuser und damit zu allen Gläubigen. Pfarrerin Verena Reeh war froh, dass die Kirchenvorstände von Flensungen und Merlau bei den Aufnahmen anwesend waren und im Außenbereich eine Menschenkette um das Gotteshaus bildeten. Auch war die junge Pfarrerin sehr erfreut darüber, dass die Kirchenvorstände dem besonderen Projekt grundsätzlich sofort zugestimmt haben.

Orgel auch draußen gut zu hören

Normalerweise besucht man die Kirche und hört eine Predigt, erlebt Gotteswort, und zu den Liedern wird gesungen. Am Freitag wirkte das leere Gotteshaus mit dem großartigen Farbenspiel auch ein wenig mystisch. Als gedanklicher Impuls waren die Worte, die sich oberhalb des Altars in der Mauer befinden, angestrahlt. Sie ersetzten die Predigt und regten zum Nachdenken an. Der Text lautet: »Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen. Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens.«

Rahel Müller und Clara Joost spielten an dem Abend abwechselnd wunderbare Orgelstücke, die man auch sehr gut im Außenbereich rund um die Kirche hören konnte.

Die Aufzeichnung wurde betreut von Jugendlichen des evangelischen Kirchendekanats unter der Leitung von Henry Hühn. Der gelernte Veranstaltungstechniker stammt aus dem Reiskirchener Ortsteil Hattenrod.

Diese Lichtshow-Andacht vom Freitagabend ist inzwischen jederzeit zu sehen unter Youtu.be/D2AjP9H6yEY.