Mit einem Feuerwerk an mächtigen Orgelklängen und tänzerisch verspielten Tönen begeisterte Matthias Pichelmann sein Publikum beim jüngsten Orgelkonzert in der Nieder-Ohmener Peter-und-Paul-Kirche. Neun Kompositionen des Windhainer Mitbürgers aus der Kirchengemeinde Nieder-Ohmen erklangen zum 50-jährigen Jubiläum der Nieder-Ohmener Kirchenorgel in diesem Jahr.
Die alte Orgel, die vermutlich im Jahr 1887 von einem Gambacher Orgelbaumeister gebaut wurde, wurde 1973 durch eine neue Orgel der Orgelbaufirma »Förster und Nicolaus« aus Lich ersetzt. Pfarrer Schellhaas erinnerte in seinen einleitenden Worten daran, dass sein Vorgänger Wolfang Drommeshauser die neue Disposition der Orgel seinerzeit lobte, da man auf ihr »Werke aus allen Epochen der Kirchenmusik bis in unsere Zeit hinein spielen kann. Denn eine Orgel darf nicht nur dunkel und sanft klingen, sie muss auch strahlen können in ihrem Klang und uns ›aufwühlen‹, wenn es an der Zeit ist«, wie Drommeshauser 1973 in der Festschrift zur Einweihung der neuen Orgel schrieb.
Die neun ganz unterschiedlichen Orgelwerke aus der Feder von Matthias Pichelmann aus unterschiedlichen Schaffensphasen ließen an mehreren Stellen tänzerische Elemente erklingen. So wurde die Zuhörerschaft innerlich zu einem Reigen geführt, Elemente des Swing waren bei einem anderen Stück zu entdecken und im Stil eines Bolero-Tanzes wurde vom Komponisten musiziert. Sein Publikum belohnte ihn mit stehendem Beifall nach dem letzten Klang des offiziellen Programms.
In seinen Dankesworten erwähnte Schellhaas, dass der Komponist in jüngeren Jahren als Tänzer Auszeichnungen erwarb. Das Publikum ließ den Kirchenorganisten, der im Hauptberuf als Ingenieur arbeitet, nicht ohne Zugabe gehen. Mit einer choralgebundenen Komposition und stehendem Applaus endete das Orgelkonzert. Der Erlös geht an die Grünberger Tafel.