Schwarz, auf Stelzen montiert ist das Kunstwerk »Kleinhirn« von Amador Vallina ein Hingucker in der Erlenbach-Aue in Massenheim.
Innerhalb von zehn Jahren hat sich das Projekt »Auenkunst« zu einem Anziehungspunkt für Kunstinteressierte und Fachpublikum entwickelt. Jetzt wurde die Dauerausstellung mit zeitgenössischer, dreidimensionaler Kunst im öffentlichen Raum mit 15 neuen, faszinierende Skulpturen, Plastiken und Objekte bestückt. Möglich wurde dies dadurch, dass einige vertraute Kunstwerke die Aue verlassen und Platz für neue gemacht haben. Dadurch werde die Auenkunst ihrem Anspruch eine »Ausstellung in Bewegung« zu sein, erneut gerecht. Die neuen Stücke fügen sich in die Atmosphäre der Freiluft-Ausstellung mit Leihgaben, Dauerleihgaben, von Sponsoren und Vilbeler Bürgern erworbenen Kunstwerken perfekt ein.
Zu sehen während eines Spaziergangs am Ortsrand von Massenheim Kunstwerke von 33 Künstlern. Erstmals präsentieren die Bildhauer Anne-Marie Kuprat, Amador Vallina, Eberhard Linke und Karl-Heinz Sehr ihre Kunstwerke. Kurpat hat gleich mehrere Werke installiert: Einen Hirschkopf und einen Antilopenkopf. Sie sind oben in den Bäumen montiert und aus Papier, Leim und Draht entstanden. Von ihr sind auch die Werke Krokodilaus verzinktem Draht sowie Fohlen aus Bronze zu sehen
Von Amador Vallina ist unter anderem das Kleinhirn, das er aus Stahl und Papier fertigte zu sehen. Professor Eberhard Linke hat seinen Aussteiger aus Bronze in der Erlenbach-Aue aufgestellt. Aus Eichenholz auf Stahlblech sind Chronos und Kairos von Karl-Heinz Sehr entstanden. Für ihre von Vandalen zerstörte Skulptur Raumwelt hat die Schweizer Künstlerin Susan Geel mit dem kolossalen Frauentorso »Raumwelten IVB« eine Nachfolgerin aufgestellt. Die Figur aus Terrakotta wurde mit einem schützenden Glas umgeben. Die klassische, feingliedrige Form des Torsos gehorcht einer Ästhetik der Gebrochenheit. Durch Risse und Öffnungen kehrt sie förmlich das innere Sein nach außen.
Kuratorin Dr. Astrid Jacobs von der Agentur Kultur-Erlebnis stellte bei einem Rundgang alle Kunstwerke und Künstler vor. Sie begrüßte mit Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann die Künstler Karl-Heinz Sehr, Clemens M. Strugalla, Michael Priester und Amador Vallina.
Kunzmann dankte der Kuratorin für die »wunderbare Komposition der neuen Ausstellung und das Konzept«. Er wünschte den Besuchern Muse und Zeit ihre Gedanken bei einem Gang durch die Ausstellung schweifen zu lassen, um die Geschichten zu entdecken, die in den Kunstwerken zu finden sind. Beispielhaft nannte er die von Sponsoren gekaufte Undine II von Clemens M. Strugalla, die Dauerleihgabe Nike von Wolfgang G. Müller und »Chronos und Kairos« von Karl-Heinz Sehr.
Die Idee zur Auenkunst hatten die Galeristen Ralf und Corina Schülein , die zugleich die Ausstellung viele Jahre als Kuratoren begleiteten. Kunzmann dankte den städtischen Mitarbeitern Günter Kaschner und Christos Mavridis für das Gießen der Fundamente und Sockel, das Holen und Aufstellen der Kunstwerke. Er lobte das ehrenamtliche Engagement des Massenheimer Ehrenortsvor-stehers Jörg Schatz, der sich als Ansprechpartner und Mitarbeiter um die Ausstellung kümmert.
Informationen zur Auenkunst gibt es im Internet unter: www.kultur-erlebnis.de; www.kultur-bad-vilbel.de/ausstellungen.