04. März 2019, 20:17 Uhr

Anneliese Eckhardt ist »Sport-Coach«

04. März 2019, 20:17 Uhr
Avatar_neutral
Von Inge Mueller
Bürgermeister Herbert Unger (l.) freut sich mit dem Fachbereichsleiter für Finanzen, Thorsten Haas, Anneliese Eckhardt die Ernennungsurkunde zu übergeben. (Foto: im)

Im Rahmen des Landesprogramms »Sport und Flüchtlinge« hat Anneliese Eckardt als ehrenamtlicher »Sport-Coach« der Stadt Florstadt jetzt im Rathaus ihre Ernennungsurkunde mit persönlicher Gratulation und Widmung von Peter Beuth, Hessischer Minister des Inneren und für Sport erhalten. Das Dokument übergab Bürgermeister Herbert Unger mit herzlichen Glückwünschen und Dankesworten im Beisein von Thorsten Haas, der sich als kommunaler Fachbereichsleiter Finanzen für die Vergabe und Prüfung der innerhalb des genannten Landesprogramms zur Verfügung stehenden Gelder und Ausgaben verantwortlich zeichnet.

»Eigentlich nehme ich die Aufgabe als von der Kommune beim Landessportbund beantragter und benannter ehrenamtlicher Sport-Coach nun schon im vierten Jahr wahr – also genau so lange, wie es das Konzept überhaupt gibt«, unterstrich Eckhardt im anschließenden Gespräch. »Aber dies ist das erste Mal, dass ich eine Ernennungsurkunde mit Gratulation dafür erhalte. Darüber freue ich mich sehr.«

Win-win-Situation

Die Qualifikationen, die das Land Hessen, der Landessportbund und die Kommune von ihren jeweils für ein Jahr bestellten Sport-Coaches erwarten, sind Sportaffinität, soziales Engagement und gute Vernetzung mit Vereinen und Bürgern vor Ort. Sämtliche Kriterien erfüllt Eckardt perfekt: Die ehemalige Vorsitzende des TV Gedern erfüllt die vielseitige Aufgabe des Brückenschlags zwischen neu angekommenen Geflüchteten und den Sportvereinen Florstadts zur Zufriedenheit aller Seiten. Auch sie selbst weiß nur Gutes von ihrer Arbeit mit den aktuell 93 Geflüchteten in den Gemeinschaftsunterkünften der Kommune zu berichten, unterstreicht aber nachdrücklich, dass ein gelungenes Miteinander immer auf einer intakten Kommunikation basiere. »Sport-Coaches erfragen die Sportinteressen aufseiten der Geflüchteten, loten mit den Vorständen und Trainern die Interessen und Möglichkeiten der Sportvereine in ihrer Kommune aus, begleiten Interessierte Flüchtlinge in der ersten Zeit zu den Sportangeboten und führen regelmäßig Gespräche mit allen Beteiligten«, so Eckhardt.

Dabei sei es extrem wichtig, Missverständnisse und Konflikte, die eventuell auf mentalitätsbedingten oder kulturellen Unterschieden beruhten, nicht anstehen zu lassen, sondern sofort offen zu besprechen und auszuräumen. Dann sei das Modell sehr erfolgreich, so ihre Erfahrung aus vier Jahren ehrenamtlichem Engagement.

Es diene einerseits den Geflüchteten dazu, in Deutschland anzukommen, sich zu integrieren, körperlich auszupowern und Spaß zu haben – andererseits den Vereinen zur Gewinnung von sportlichem Nachwuchs, seit Neuestem auch in einem vielversprechenden Tandemmodell zwischen einheimischen und neu hinzukommenden Übungsleitern in Ausbildung. »Letztlich dienen Sport-Coaches in ihrem Bereich dem gesellschaftlichen Miteinander und dem sozialen Frieden«, sagte Eckhardt, die auch ältere Geflüchtete und Familien in den Blick nimmt, welche bereits länger hier leben und längst nicht mehr in Gemeinschaftsunterkünften wohnen.



0
Kommentare | Kommentieren

Bilder und Videos