Im letzten Licht von London behielt Dominik Koepfer den Überblick und steht nach einem schwer erkämpften Erfolg erstmals in der dritten Runde von Wimbledon. Der 27-Jährige rang Kwon Soon Woo aus Südkorea am Mittwoch mit 6:3, 6:7 (8:10), 7:6 (7:2), 5:7, 6:3 nieder. Nach 3:54 Stunden verwandelte der deutsche Tennisprofi um 21.15 Uhr Ortszeit seinen dritten Matchball. An diesem Freitag trifft der Weltranglisten-62. Koepfer entweder auf den an Nummer acht gesetzten Spanier Roberto Bautista Agut oder den Serben Miomir Kecmanovic, deren Partie vertagt wurde.
Koepfers Spiel verlief lange ausgeglichen, aber auch äußerst wechselhaft. Der in den USA lebende Linkshänder nahm dem in der Weltrangliste neun Ränge hinter ihm platzierten Kwon gleich im ersten Spiel den Aufschlag ab. Danach machte Koepfer etliche Chancen des laufstarken 23-Jährigen zunichte und holte sich den ersten Satz.
Eine Chance auf die 2:0-Satzführung ließ er im Tiebreak aus, doch der aktive Kwon verdiente sich den Ausgleich auch trotz vieler Fehler. In einem bizarren dritten Satz verspielte Koepfer zunächst eine 5:0-Führung, behielt dann aber im Tiebreak die Nerven. Kwon schaffte aber wiederum den Satzausgleich, ehe es im fünften Durchgang in London fast zu dunkel wurde. Doch nach einem Break schaffte es Koepfer, die Partie noch zu beenden und schrie seine Freude heraus.
Am Mittwoch lief auch noch das Zweitrunden-Match von Oscar Otte gegen den ehemaligen Weltranglisten-Ersten Andy Murray aus Schottland. Die Partie fand auf dem mit einem Dach und Licht ausgestatteten Centre Court statt und war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet.
Der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic ist schon unter den letzten 32, der 34 Jahre alte Serbe ließ dem Südafrikaner Kevin Anderson beim 6:3, 6:3, 6:3 keine Chance. Beide hatten sich vor drei Jahren im Endspiel gegenübergestanden. Djokovic will nicht nur seinen 20. Grand-Slam-Titel und damit zu den beiden Rekordhaltern Roger Federer und Rafael Nadal aufschließen. Er träumt davon, in diesem Jahr die vier wichtigsten Turniere sowie Olympia-Gold zu gewinnen.
Bei den Damen schieden in der einstigen US-Open-Siegerin Bianca Andreescu aus Kanada und der früheren Australian-Open-Gewinnerin Sofia Kenin aus den USA weitere Top-Ten-Spielerinnen früh aus. Auch schon nicht mehr dabei sind die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien und die langjährige Weltranglisten-Erste Serena Williams.