27. Dezember 2022, 22:33 Uhr

Handball-Bundesliga

HSG Wetzlar am Tag nach Weihnachten: Zehn Tore zurück im Norden

Nach der 24:34-Niederlage der HSG Wetzlar bei der SG Flensburg-Handewitt steckt der heimische Handball-Bundesligist weiter im Tabellenkeller fest. Torhüter Till Klimpke: »Müssen stabiler werden.«
27. Dezember 2022, 22:33 Uhr
Daniela_Pieth
Von Daniela Pieth
Ausgeknockt: Adam Nyfjaell (Mitte) und die HSG Wetzlar sind am 27. Dezember chancenlos bei der SG Flensburg-Handewitt. FOTO: IMAGO (Foto: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn (www.imago-images.de))

Es war kein Zuckerschlecken für die Handballer der HSG Wetzlar in der »Weihnachtspartie«. Bei der SG Flensburg-Handewitt kassierte die Mannschaft von Trainer Hrvoje Horvat im Auftaktspiel der Bundesliga-Rückrunde eine 24:34 (11:16)-Niederlage und bleibt tief im Tabellenkeller stecken.

Nicht, dass irgendjemand mit einem Sieg der Grün-Weißen im hohen Norden gerechnet hat, aber die Höhe der Niederlage war unnötig. So unnötig wie die beiden Schwächephasen, die sich die HSG jeweils in Halbzeit eins und zwei leistete.

Zumindest über etwa 30 Minuten konnte man mit dem Tabellenfünften Schritt halten, ohne jedoch den Eindruck zu erwecken, etwas Zählbares mitzunehmen.

Dem bekanntlich schnellen Spiel der Flensburger wollten die Gäste planmäßig entgegenwirken. Mit lang ausgespielten Angriffen sollte das Flensburger Tempo unterbrochen werden, um nicht gleich zu Beginn unter die Räder zu kommen. So kam Wetzlar zwar gleich im ersten Angriff ins Zeitspiel, schloss aber durch Lenny Rubin erfolgreich zum 1:0 ab. Mit gutem Rückzug und energischer 6:0-Abwehrformation ging die HSG bis zum 4:3 von Rubin in der achten Minute sogar jeweils in Führung.

In der Folge taten sich die Grün-Weißen zunehmend schwerer, die Flensburger Abwehr in Bewegung zu bringen und sich durchzusetzen. HSG-Trainer Hrvoje Horvat versuchte es im Angriff mit dem Spiel Sieben-gegen-sechs, dem sich die SG-Abwehr allerdings erfolgreich entgegenstellte. Gleich beim ersten Versuch vertändelte die HSG den Ball und lud Emil Jakobsen per Gegenstoß zum 6:4 ein.

Im Überzahlspiel agierte die HSG zu statisch und langsam, brachte die Flensburger Abwehr kaum in Bewegung. Es fehlten Ideen und Lösungen.

»Wir haben vorne einfache Fehler gemacht und wurden dann überrannt«, erklärte Klimpke nach dem Spiel bei Sky. Nach einem Tor waren die Wetzlarer meist noch gar nicht richtig auf ihrer Seite angekommen, als es schon wieder im eigenen Kasten klingelte.

Horvat versuchte es nach gut 20 Minuten mit einer 5:1-Abwehr, die gleich zu Ballgewinnen führte. Jonas Schelker traf in der 28. Minute zum 11:14, Klimpke rettete im Tor zwei Mal gegen Johannes Golla - es waren die ersten beiden Paraden für die Wetzlarer Keeper in dieser Partie. Dennoch ging es für die HSG mit einem 11:16-Rückstand in die Pause.

Kurzzeitig wittert die HSG Wetzlar Morgenluft

Nach Wiederanpfiff erhöhte die SG schnell auf 21:14 (36.). Die Flensburger erwiesen sich in den direkten Duellen als zu stark, setzten sich im Eins-gegen-Eins immer wieder durch. Doch auch der Favorit zeigte plötzlich Schwächen. »Wir haben Fehler gemacht, die für uns ungewöhnlich sind«, meinte der Ex-Wetzlarer Benjamin Buric hinterher bei Sky.

Der für Schelker in der Mitte eingesetzte Radojica Cepic machte im Angriff Dampf, setzte sich entweder selbst gut durch oder seine Mitspieler ein. So erzielte er selbst in der 45. Minute das 20:23 und die HSG witterte Morgenluft.

Flensburg aber zog wieder auf 28:20 davon und hatte damit in der 51. Minute für klare Verhältnisse gesorgt. Klimpke: »Wir müssen über 60 Minuten stabiler werden und konstanter spielen.«

SG Flensburg-Handewitt: Buric, Kevin Møller; Golla (6), Hald (1), Kirschberger, Einarsson (1), Larsen (3), Søgard (3), Gottfridsson (5), Hansen (3), Pedersen (1), Jakobsen (8/2), Semper (1), Mensing, Lasse Møller, Rød (2).

HSG Wetzlar: Klimpke, Suljakovic; Nyfjäll (2), Lipovina, Schmidt (4), Nikolic, Becher (1), Weissgerber, Schelker (1), Wagner (3), Mellegard, Cepic (3), Rubin (6), Novak (4/3).

Im Stenogramm: SR: Fedtke/Wienrich (Berlin). - Z: 6300. - Zeitstrafen: 2:8 Min. - Siebenmeter: 2/2:3/3.



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