In Berlin wurden die Deutschen Schwimm-Jahrgangsmeister ermittelt. In den Jahrgängen 2004 und jünger weiblich sowie 2003 und jünger männlich wurden in 5101 Starts Titel und Medaillen an 1127 Sportler aus 241 Vereinen vergeben. Der Wettenberger Niklas Römer vom TV Wetzlar, der insgesamt acht Aktive an den Start brachte, absolvierte einen tollen Wettkampf und holte Bronze über 200 m Freistil.
Die letzten nationalen Titelkämpfe hatten vor zwei Jahren stattgefunden, während der Pandemie und den lange geschlossenen Bädern war an Meisterschaften im Schwimmen nicht zu denken.
Erstmals für deutsche Jahrgangsmeisterschaften hatte sich ein Trio des TV Wetzlar qualifiziert. »Für die Qualifikation musste man im Vorfeld unter den Top 25 der deutschen Bestenliste im jeweiligen Jahrgang und der Strecke platziert sein«, erläutert A-Trainer Uwe Hermann. Liana Köhlinger (Jg. 2007/ Lahnau) hatte sich im Vorfeld für die 200-m-Lagen-Strecke in Position gebracht. In Berlin absolvierte die 14-Jährige die Strecke in guten 2:36,57 Minuten und belegte den 22. Platz. Für drei Starts war Helene Weber (Jg. 2004/Lahnau) qualifiziert. Sie erreichte mit Platz zehn über 400 m Lagen (5:30,57) ihr bestes Ergebnis. In Bestzeit von 2:48,71 und damit unter Landeskadernorm schlug Clara Connert (Jg. 2007/Dutenhofen) über 200 m Brust an. Die 14-Jährige verpasste das Finale der besten Acht damit nur um eine knappe Sekunde. »Die Finalqualifikation schaffe ich dann im nächsten Jahr«, gab Connert frisch motiviert direkt nach ihrem Rennen zu Protokoll. Bereits zum zweiten Mal bei »Deutschen« war Emma Nikles (Jg. 2006/Hüttenberg) dabei, die Ihr Rennen über 100 m Rücken nach 1:12,09 auf Platz 25 beendete.
Für Furore in Berlin sorgte der Wettenberger Niklas Römer (Jg. 2005), der zur Siegerehrung über 200 m Freistil aufgerufen wurde. Der fast zwei Meter große Athlet ging als drittschnellster der Meldelisten auf dieser Strecke in Berlin an den Start. »Die Vorbereitung lief leider alles andere als optimal«, berichtet der 16-Jährige, »ich hatte eine Verletzung an der Hand, den Mittelfußknochen gebrochen und zu allem Übel noch eine Mittelohrentzündung Mitte September, die jeweils Trainingspausen erfordert haben.« Trotz all dieser Widrigkeiten - dazu kamen ja noch die allgemeinen Trainingsherausforderungen aufgrund geschlossener Bäder während der Pandemie - wollte Römer seine Chance in Berlin nutzen. Im Vorlauf qualifizierte er sich mit »lockeren« 1:56 für den Finallauf, in dem er dann ordentlich aufdrehte. In einem spannenden Finale belegte er am Ende knapp geschlagen in Bestzeit von 1:53,95 den dritten Platz und gewann damit die Bronzemedaille.
»Zudem hat er mit dieser Leistung die Bundeskadernorm auf dieser Strecke unterboten und ist damit nun Mitglied der Jugendnationalmannschaft«, freute sich auch Coach Hermann über diese Erfolge. »Das fehlende Training hat man in diesem Rennen leider auf der letzten Bahn gemerkt«, fügte er hinzu.
Im Vorlauf über 400 m Freistil qualifizierte sich Römer in 4:08,58 Minuten souverän als Sechster für den Finallauf. In diesem konnte er bis 350 m mit den späteren Medaillengewinnern auf der gleichen Höhe mitschwimmen, auf der letzten Bahn musste er dann abreißen lassen. »Da hat mir dann einfach die Kraft gefehlt«, stellte Römer fest, der in 4:03,48 Minuten eine Bestzeit aufstellte und im Ziel als Vierter anschlug. Mit Platz sieben über 800 m Freistil in Bestzeit von 8:40,05 rundete er seine erfolgreichen Meisterschaften ab.