05. Juni 2018, 19:00 Uhr

Transfer

EC Bad Nauheim: Ex-Kreutzer-Schützling kommt aus der DEL

Nächster Neuzugang für den EC Bad Nauheim. Der Wetterauer DEL2-Klub hat einen jungen, aber dennoch erfahrenen Stürmer unter Vertrag genommen – der Neu-Coach Christof Kreutzer gut kennt.
05. Juni 2018, 19:00 Uhr
Philipp_Keßler
Von Philipp Keßler
Stürmer Marcel Kahle – hier im Trikot der Bietigheim Steelers – will in Zukunft für den EC Bad Nauheim auf Torejagd gehen. (Foto: Chuc)

Der EC Bad Nauheim bleibt seiner Linie in puncto Personalpolitik treu. Der Wetterauer Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga 2 (DEL 2) holt zur neuen Saison Stürmer Marcel Kahle von den Iserlohn Roosters. Damit verpflichtet er einen deutschen Stürmer, der großes Potenzial hat, bislang aber immer wieder von Verletzungen ausgebremst worden war. »Er ist ein Spieler, der in unser Profil passt und der an die DEL-Tür klopft. Er ist noch relativ jung, dafür aber schon erfahren. Wir glauben fest an ihn und seine Fähigkeiten. Er kann in der Mannschaft eine gute Rolle spielen«, sagte EC-Geschäftsführer Andreas Ortwein zur neuen Personalie bei den Roten Teufeln.

Kahle ist gebürtiger Iserlohner und fing auch dort mit Eishockey an. Er spielte anschließend in der U 16 in Krefeld, wechselte zur U 18 zurück nach Iserlohn und von dort schließlich in den Nachwuchs der Düsseldorfer EG. Beim DEL-Klub lernte er auch den neuen Bad Nauheimer Coach Christof Kreutzer kennen, denn just in dem Moment, als Kreutzer Cheftrainer der U 18 wurde, kam Kahle. Drei Jahre später ging er wieder – und Kreutzer übernahm zunächst die Assistenztrainerstelle bei den Profis, ehe er später selbst Head-Coach wurde. Dies war auch einer der Gründe für den Wechsel, wie Kahle zugibt. »Ich habe mit Christof (Kreutzer, Anm. d. Red.) bereits drei Jahre zusammengearbeitet. Er ist ein super Trainer«, sagt er, darauf angesprochen. »Aber das gesamte Konzept des Vereins hat mir zugesagt.«

 

Marcel Kahle: Mit 24 Jahren bereits fast 100 DEL-Einsätze auf dem Buckel

Der 24-Jährige debütierte in der Saison 2012/13 für Iserlohn in der DEL, spielte zudem auch in den folgenden Jahren für die Kooperationspartner Moskitos Essen und Füchse Duisburg in der Oberliga. Im Oktober 2015 wurde er schließlich von einer schweren Schulterverletzung zurückgeworfen und verpasste fast die gesamte Saison. Bereits seit 2014 schnürte er außerdem seine Schlittschuhe für die Bietigheim Steelers in der DEL2, mit denen er 2015 auch die Meisterschaft feiern durfte. Seine bislang beste Saison war wohl 2016/17, als er insgesamt 34 Spiele für Iserlohn in der höchsten deutschen Eishockeyliga sowie weitere 13 für Bietigheim in der DEL2 machte. Insgesamt kommt Kahle damit auf 96 DEL-Spiele (4 Tore/2 Vorlagen) und 39 DEL2-Einsätze (8 Tore/6 Vorlagen). Nun sollen für den Mann, der mit rechts schießt, in Bad Nauheim weitere Scorerpunkte dazukommen. Daran glaubt auch EC-Chef Ortwein, der in Kahle einen »flexibel einsetzbaren« Stürmer sieht, der vor allem läuferische Vorzüge besitzt.

Für Kahle kam der erneute Rückschlag in seiner persönlichen Entwicklung in der vergangenen Saison: Aufgrund einer neuerlichen Schulterverletzung kam er nur zu sieben weiteren DEL-Spielen. »Das war für mich sehr bitter«, sagt er. Da er inzwischen zu alt für eine Förderlizenz ist, trennte sich der DEL-Klub von ihm – und Kahle heuerte bei seinem Jugendtrainer in Bad Nauheim an. Die Roosters wollen ihn laut Medienberichten bei seinem Neuanfang aber im Auge behalten, sodass er doch eines Tages wieder den Sprung zu seinem Heimatverein in die DEL schaffen könnte. Daran glaubt auch Ortwein, der bereits vergangenes Jahr ein Auge auf den Iserlohner geworfen hatte.

 

Marcel Kahle zum EC Bad Nauheim – und die Frage: Was macht die Schulter?

Der Sprung zurück in die DEL wäre am Standort Bad Nauheim nicht ungewöhnlich, sind die Wetterauer Kufencracks doch dafür bekannt, talentierte Spieler nach Verletzungen in die Spur zu bringen. Beispiele dafür sind Joel Keussen, der über Bad Nauheim und die Löwen Frankfurt den Sprung in die DEL2 zu seinem DEL-Heimatverein Krefeld Pinguins geschafft hat, aber auch Daniel Stiefenhofer, der aus der Oberliga heraus im vergangenen Jahr eine gute Rolle im DEL2-Team der Roten Teufel gespielt hat. Stand jetzt ist Kahle auch wieder topfit: »Ich bin bis jetzt sehr zufrieden. Ich arbeite weiter spezifisch an der Schulter und meiner Fitness, um zu Saisonbeginn zu 100 Prozent da zu sein. Ich hoffe, ich komme noch stärker zurück als vor der Verletzung und kann wieder voll angreifen. Aber so einfach gebe ich nicht auf.«

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