Einige haben sich während ihrer Karriere in Bad Nauheim einen Status als Fan-Liebling erarbeitet. Andere hatten bei den Roten Teufeln das Eishockeyspielen erlernt. Dann gibt es noch die Talente, die über Förderlizenzen mit beiden Klubs verbandelt sind. Und schließlich den Trainer, Arno Lörsch, der in den 1970er-Jahren im Kurpark ausgebildet worden war. In keinem anderen Kader einer (Halb-)Profimannschaft steckt so viel teuflische Vergangenheit wie im Team der EG Diez-Limburg. Der Oberliga-Aufsteiger und Kooperationspartner von der rheinland-pfälzisch/hessischen Grenze ist am Wochenende Testspiel-Gegner des DEL 2-Klubs EC Bad Nauheim. Am Freitag (19.30 Uhr) können bis zu 1860 Zuschauer im Colonel-Knight-Stadion begrüßt werden. Am Sonntag (18 Uhr) kommt es in der Lahnstadt zum Rückspiel.
Wie sieht’s personell aus? Die Roten Teufel planen mit fünf Verteidigern und neun Stürmern. Möglicherweise komme noch ein Gastspieler dazu, sagt Matthias Baldys, der Sportliche Leiter. Cason Hohmann, der vierte Kontingentspieler, wird erst am Montag in Bad Nauheim erwartet. Gegenüber der Vorwoche rückt Andreas Pauli in den Kader (im Training an der Seite von Jamie Arniel und Freddy Cabana), dafür wechseln die Limburg-Leihgaben Jan Wächtershäuser, Marc-Alexander Stähle und Louis Busch die Seiten und spielten für die Lahnstädter. Mit Ergänzungen aus Köln ist aufgrund der Corona-Fälle in der Vorwoche wohl nicht zu rechnen. Für ein Testspiel-Wochenende ist ein kleiner Kader gewiss unproblematisch. Eine solche Konstellation könnte die Roten Teufel allerdings auch während der Saison vor Herausforderungen stellen. »Einerseits ist es natürlich nicht optimal, andererseits freut sich jeder über Eiszeiten und Spielpraxis«, sagt Baldys. Man wolle am Spielsystem arbeiten, Abläufe automatisieren, Trainingsinhalte umsetzen, sagt er über die Bedeutung des ungleichen Kräftemessens.
Wie viel teuflische Vergangenheit steckt im Team der EG Diez-Limburg? Jan Guryca (137 Spiele), Steve Slaton (189), Kevin Lavallee (172), Marius Pöpel (156), Pierre Wex (99) und Konstantin Firsanov (21) bringen es alleine auf 774 Einsätze für Bad Nauheim im Profi-Spielbetrieb (Oberliga/DEL 2). Dazu kommen die bei den Roten Teufeln ausgebildeten Jan Wächtershäuser und Daniel Voskresenskij sowie Louis Busch und Marc-Alexander Stähle, die über Förderlizenz-Kooperationen mit dem EC Bad Nauheim eng verbunden sind, teilweise in den vergangenen Wochen die Vorbereitung mit dem DEL 2-Team absolviert haben.
Trainer ist Arno Lörsch. Der spielte 14 Jahre lang im Nachwuchs des VfL und von 1981 anschließend als Profi. 1993 wurde er Trainer. Lörsch hatte zuletzt auch den Nachwuchs der Roten Teufel unterstützt. »Die ersten Eindrücke der Mannschaft sind sehr positiv«, sagt der A- und DEB-Torwart-Lizenz-Trainer nach den Übungseinheiten im Colonel-Knight-Stadion. Trainiert wurde freiwillig, da die Verträge erst vier Wochen vor dem Saisonstart beginnen. Seine Erwartungen: »Die Jungs sollen einfach Spaß haben und zeigen, was sie drauf haben. Natürlich wird vieles nicht so umgesetzt werden können, wie wir uns das wünschen. Aber es geht darum, zu zeigen, wie sehr wir uns auf die Saison freuen.«