Titel, Tod und Tränen - Das waren die größten Playoff-Momente des EC Bad Nauheim
Der EC Bad Nauheim steht ab Freitag im Playoff-Viertelfinale der DEL2. Wir blicken vor dem Start auf die größten und emotionalsten Momente der Bad Nauheimer Playoff-Geschichte zurück.
11. März 2019, 11:01 Uhr
Von Michael Nickolaus
Unvergessener Playoff-Moment: Chris Stanley reckt am 21. April 2013 als Kapitän des EC Bad Nauheim nach einem 3:2-Erfolg in Kassel die Trophäe in die Höhe. (Foto: Chuc)
Kassel 2013 ist natürlich in Erinnerung. Oder Essen 1999, das Penalty-Drama. Im Jahr zuvor schrieben die Schlacht mit Iserlohn und der Tod von Marc Teevens Schlagzeilen. Während der Playoff-Spiele wird Geschichte, werden Geschichten geschrieben. Wir blicken auf fünf prägende Serien in der Historie des EC Bad Nauheim sowie das Kaufbeuren-Drama aus dem Vorjahr zurück - in chronologischer Reihenfolge.
EC Bad Nauheim: Vom Halbfinaleinzug gegen Bad Tölz und Eishockey-Schlachten in Iserlohn
1996/97: Nord- und Süd-Klubs verzahnten sich in dieser Zeit erst zu den Playoff-Spielen. Im Viertelfinale traf Bad Nauheim auf Süd-Meister Bad Tölz. Bei den Bayern feierten die Roten Teufel zum Start der Best-of-three-Serie ihren höchsten Playoff-Erfolg aller Zeiten – 10:1. Thomas Barczikowski erzielte in den letzten drei Minuten einen Hattrick. Zwei Tage später, das Colonel-Knight-Stadion war an diesem Tag mit gut und gerne 5000 Zuschauern gefüllt, entschied der Treffer von Sjur Robert Nilson. Bad Nauheim gewann mit 1:0 und zog in das Halbfinale ein. Dort endete der Weg nach einer Serie gegen den TSV Erding.
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1997/98: Halbfinale gegen Iserlohn. Eine Eishockey-Schlacht. Wie immer, wenn es gegen die Sauerländer ging. Schon vor dem Spiel herrschte auf dem Eis Anarchie. Vor fast 5000 Zuschauern prügelten sich Spieler beider Mannschaften nach dem Warmlaufen. In der Drittelpause schlugen die Trainer Frank Carnevale und Greg Poss aufeinander ein. Bad Nauheim erzwang Spiel drei, und in die Freude über den Sieg platzte die Nachricht vom Tod von Marc Teevens. Der damalige Spieler der Roten Teufel – er pausierte an diesem Abend krankheitsbedingt – verstarb auf dem Parkplatz vor dem Stadion. Zwei Tage später trafen beide Klubs in Iserlohn erneut aufeinander. Eine besondere, sicherlich einzigartige Atmosphäre prägte die Partie am Seilersee. Das Trikot von Teevens hing an der Mannschaftsbank. Bad Nauheim zog ins Finale ein und verlor dort gegen den EHC Neuwied, in deren Reihen seinerzeit der spätere EC-Trainer Petri Kujala auflief.
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EC Bad Nauheim: Das letzte Aufbäumen für einen Aufstieg in die DEL endet im Jammertal
1998/99: Der Fast-Aufstieg. Das Penalty-Drama vom Westbahnhof. Unter Polizeischutz war der Teambus der Roten Teufel am Stadion vorgefahren. Die Halle platzte aus allen Nähten. Der WDR übertrug live. Torlos war das fünfte Final-Spiel zwischen den Moskitos Essen und dem EC Bad Nauheim nach 60 Minuten geblieben; ebenso nach Verlängerung. Im Penaltyschießen verwandelte Peter Draisaitl als Einziger von damals noch jeweils fünf Schützen auf beiden Seiten. »Diese Bilder habe ich bis heute nicht vergessen«, sagt Dino Felicetti noch im vergangenen Jahr gegenüber der WZ. Essen stieg damals in die DEL auf - Bad Nauheim blieb zweitklassig.
2003/2004: Ein letzter Anlauf. Ein letztes Mal hatte Hans Bernd Koal als Mäzen tief in die Tasche gegriffen, um den Traum, seinen Traum, von der DEL-Teilnahme mit Bad Nauheim zu realisieren. Wie schon im Viertelfinale (gegen Regensburg) wurde auch das Halbfinale gegen Landshut erst in Spiel fünf entschieden. Mit einer 2:0-Führung ging Bad Nauheim unter Trainer Peter Obresa in das Schlussdrittel. Das reichte nicht. Die Teufel verloren nach Penaltyschießen. Der DEL-Traum ist damit (wohl) für immer und ewig geplatzt.
EC Bad Nauheim: Legendäre Verlängerung in Kassel und das bittere Aus gegen Kaufbeuren