Der Red-Bull-Ring in der Steiermark ist schon immer eine beliebte Station im Rennkalender von Dörr Motorsport. Am vergangenen Wochenende durfte die Mannschaft des Butzbachers Rainer Dörr bei der zweiten Station der ADAC GT 43 Germany emotionale Höhe- und Tiefpunkte erleben. Herausragend war die Doppel-Pole des McLaren 570 S SpaceDrive, die tollen Aufholjagden des Aston Martin Vantage GT 4 und das sehr gute Ergebnis des Rookie-Fahrzeuges, des McLaren 570 S GT 4.
Das erste Rennen startete mit einem Paukenschlag: So holte der Brite Fred Martin-Dye am Samstag die Pole Position auf seinem McLaren 570 S SpaceDrive, die erste Pole überhaupt für ein Fahrzeug mit der sogenannten Steer-by-Wire-Technologie von Schaeffler Paravan. In der Startreihe direkt dahinter landete der erst 16-jährige Ben Dörr auf Platz drei mit seinem McLaren 570S GT 4. Sein älterer Bruder Phil Dörr ging mit seinem Aston Martin von Startplatz 16 aus in das erste Rennen.
Es war ein Rennen fürs Auge. Unglaublich spannende Zweikämpfe an der Spitze und eine tolle Aufholjagd von Phil Dörr sorgten beim Boxenstoppfenster für ein sehr gutes Zwischenergebnis: Phil Dörr übergab auf Rang neun liegend an Andreas Wirth, Ben Dörr auf Rang fünf an Nico Hantke und Christer Joens sollte die Führung verteidigen. Doch dann begann das Drama: Die Sicherung des Lüfters war defekt, damit wurde die Kupplung zu heiß. Die Folge: Der McLaren ging ins Notprogramm. Joens konnte noch die Boxengasse verlassen, musste das Auto aber dann abstellen.
Für die verbleibenden Minuten war Action pur im Feld angesagt: Wirth pflügte sich bis auf den fünften Rang vor, während Hantke Plätze abgeben musste. Das Endergebnis für Dörr Motorsport lautete: Rang sechs für Wirth und Rang elf für Hantke
Erneut Pech für den McLaren
Das Sonntagsrennen bot viele Parallelen zu Samstag. Erneut stand der McLaren 570 S SpaceDrive auf der Pole, diesmal mit Christer Joens als Startfahrer. Auf Rang fünf ging Nico Hantke auf dem McLaren 570 S GT 4 ins Rennen, der Aston Martin Vantage GT 4 mit Andreas Wirth folgte vom neunten Rang. Joens musste nach einem Vierkampf nach dem Start die Führung abgeben. Er fand sich nach der Startphase auf Rang zwei wieder, Hantke lag auf dem sechsten und Wirth auf neunten Platz. Es folgte wie schon am Samstag eine Safety-Car-Phase inklusive roter Flagge. Die Fahrer des Teams mit Standort in Frankfurt ließen sich davon aber nicht beirren und kämpften sich bis zum Boxenstoppfenster und danach durch die Schlussphase - ein Fest für die Fans am Red-Bull-Ring.
Rund 14 Minuten vor Schluss wurde Martin-Dye dann allerdings von einem Mitbewerber auf der Innenseite getroffen und dadurch von der Strecke gedreht. Vom vierten Rang fällt er auf den 16. zurück - im Grunde war das Rennen damit für ihn gelaufen. Hantke verpasste als Vierter derweil knapp das Podium, fuhr zusammen mit Ben Dörr aber trotzdem ein tolles Ergebnis für die Rookies ein. Phil Dörr sah schließlich als Sechster die schwarz-weiß-karierte Flagge am Ziel.
»Ich freu mich vor allem über die herausragende Leistung unserer Jüngsten im Team. Phil war Samstag und Sonntag auf Platz drei in der Junior-Wertung, Ben und Nico waren am Sonntag auf Rang heute und somit alle zusammen auf einem Podium«, bilanziert der älteste der Dörr-Brüder, Robin Dörr, der zugleich Teamchef im »Familienunternehmen« ist. »Der McLaren 570 S SpaceDrive war zwar vom Pech verfolgt, aber insgesamt bin ich doch zufrieden. Wir haben gezeigt, dass man mit Steer-by-Wire ganze vorne mitfahren kann und konkurrenzfähig ist.«
Von 9. bis 11. Juli will das Team bei der dritten Runde der ADAC GT 4 Germany in Zandvoort wieder angreifen.