18. Mai 2021, 22:22 Uhr

EC Bad Nauheim

EC Bad Nauheim holt langjährigen DEL-Profi als Nummer-eins-Verteidiger

Der EC Bad Nauheim hat den nächsten namhaften Neuzugang unter Dach und Fach gebracht - diesmal kommt ein erfahrener Deutsch-Kanadier, der die Defensive stabilisieren soll.
18. Mai 2021, 22:22 Uhr
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Von Michael Nickolaus
Kevin Schmidt wechselt vom VSV Villach zum EC Bad Nauheim. (Foto: GEPA pictures/ Amir Beganovic via www.imago-images.de (www.imago-images.de))

Die nächste große Nummer für den EC Bad Nauheim! Diesmal für die Abwehr! Auf Flügelstürmer Tobias Wörle (mehr als 700 Erstliga-Spiele, zwei DEL-Titel mit München) folgt nun beim Eishockey-Zweitligisten Kevin Schmidt. Der Verteidiger, geboren in der kanadischen Provinz Ontario, spielt seit 2010 in Europa; sieben Jahre in der DEL und drei Spielzeiten in der multinationalen höchsten Liga Österreichs; zuletzt in Villach. »Er wird unser Leader in der Abwehr und das Powerplay so führen, dass es diese Bezeichnung auch verdient«, sagt Harry Lange, der Trainer der Roten Teufel. Und das Beste: Aufgrund seiner deutschen Wurzeln fällt der 35-jährige Schmidt nicht einmal unter das Ausländerkontingent, was in der Kaderplanung weitere Optionen schafft.

Den Roten Teufeln spielte ihr positives Image in die Karten: Die Sylvester-Brüder Cody und Dustin, James Livingston, Jamie Arniel, Charlie Sarault, die allesamt schon für Bad Nauheim gespielt haben, waren einst auch Weggefährten von Kevin Schmidt - gerade während der Saison 2016/17 in Dornbirn. Mit Matthias Lange, dem Bruder des EC-Coaches, hatte Schmidt zudem in Iserlohn gespielt. »Die Gespräche mit meinen ehemaligen Teamkollegen und der Austausch mit Harry Lange haben mir ein gutes Gefühl für meine Entscheidung gegeben. Ich liebe das Spiel noch immer, und ich möchte spielen, so lange mein Körper es zulässt. Glücklicherweise bin ich von größeren Verletzungen bislang verschont geblieben«, sagt der 1,85 Meter große und 87 Kilogramm schwere Linksschütze, der nach dem Playoff-Erstrunden-Aus mit Villach gegen den späteren Meister Klagenfurt die Alpenrepublik in Richtung der Vereinigten Staaten verlassen hat. In Bonita Springs, einer Kleinstadt an der Westküste von US-Bundesstaat Florida, verbringt der Familienvater (zwei Töchter - zwei und fünf Jahre alt) den Sommer.

Zur Saison 2010/11 zog es Schmidt nach Europa. Über Hannover empfahl er sich für die DEL. Fünf Jahre bei den Hamburg Freezers folgten (»Wir hatten immer eine gute Mannschaft, waren auch mal Hauptrunden-Erster, aber zum Titel hat es nicht gereicht«). 2016/17 spielte Schmidt für Dornbirn, kehrte noch einmal für zwei Jahre in die DEL zurück, nach Iserlohn, und spielte in den beiden vergangenen Spielzeiten für Villach.

Vom der Großstadt nahe zum Meer bis hin zur Idylle in den Bergen - Schmidt hat in seiner Karriere vieles gesehen. »Ich habe versucht, überall das Positive mitzunehmen. In Deutschland wie in Österreich lässt es sich sehr angenehm leben.« Und sportlich betrachtet? »Die DEL hat eine enorme Entwicklung genommen und steht für sehr hohe Standards. Das ist noch mal ein anderes Level als in Österreich«, sagt der leidenschaftliche Golfer. »Leider bleibt mit zwei Kindern nur wenig Zeit. Der Sommer gehört meiner Frau.«

In der Statistik von Kevin Schmidt finden sich unter anderem 379 DEL-Einsätze (31 Tore/88 Vorlagen) sowie 155 Spiele (24 Tore/63 Vorlagen) in der höchsten Liga Österreichs. Der Ruf eines Offensiv-Verteidigers eilt ihm voraus. »Ich mag es, von hinten heraus zu führen und den Puck nach vorne zu treiben«, sagt Schmidt. Keine Frage: Ein Spieler mit diesen Qualitäten hat dem Kader der Teufel im Vorjahr gefehlt.



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