Jetzt hat auch der EC Bad Nauheim einen »Fall Robert Lewandowski«. Wie der Fußball-Star, der seinen Wechsel vom FC Bayern München zum FC Barcelona trotz eines gültigen Vertrages durchgedrückt hat, will nun Stefan Reiter den Eishockey-Zweitligisten aus der Wetterau verlassen. Den Stürmer zieht es zum Oberligsten Starbulls Rosenheim. Nach Informationen unserer Redaktion arbeiten die Juristen auf beiden Seiten bereits an den Formalitäten. Reiter ist nach Tristan Keck (künftig Kassel Huskies) bereits der zweite Profi, der die Roten Teufel in diesem Sommer überraschend versetzt.

Vor einigen Tagen war Reiter mit dem Wunsch zur Auflösung seines Vertrages an den EC Bad Nauheim herangetreten, persönliche und familäre Gründe hatte der junge Familienvater angeführt, nahe seiner Heimat Bad Tölz wolle künftig spielen, ließ er wissen. Materielle Aspekte dürften in den Überlegungen ebenfalls eine Rolle gespielt haben.

In Bad Nauheim war man angesichts der Nachricht quasi aus allen Wolken gefallen. Mangels kurzfristiger Alternativlösungen auf dem aktuellen deutschen Markt wurde seitens des Klubs eine Kompromisslösung - eine Freigabe zur DEL 2-Pause im November - ins Spiel gebracht. Diese hat der 25-Jährige offenbar aber abgelehnt, lässt seine Interessen stattdessen anwaltlich vertreten. Persönliche Gegenstände aus seiner Wohnung in Bad Nauheim soll Reiter bereits abgeholt haben. Eine Rückkehr scheint ausgeschlossen.

Stefan Reiter hatte in der Saison 2018/19 als Förderlizenzspieler sowie in den vergangenen beiden Spielzeiten als fester Profi im Kader insgesamt 121 Pflichtspiele (35 Tore, 30 Vorlagen) für Bad Nauheim absolviert.

In der kommenden Woche werden die Profis der Roten Teufel wieder in Bad Nauheim erwartet, um die Saisonvorbereitung aufzunehmen.