Der Saisonstart am 15. August ist terminiert, Verlegungen wird es wohl nur nach vorne geben. Rund einen Monat vorher, am 17. Juli, treffen sich die Vereine des Fußballkreises Friedberg virtuell zur Vorrundenbesprechung. Bereits am kommenden Montag werden in den Räumlichkeiten dieser Zeitung die Begegnungen des Achtelfinales im bis Ende Juli noch auszuspielenden Kreispokal-Wettbewerb der Vorsaison sowie die erste Runde der kommenden Saison ausgelost. Die soll nämlich ebenfalls vor dem Rundenstart Mitte August über die Bühne gehen. Es ist also alles angerichtet für den Corona-Restart im Wetterauer Amateurfußball.
Der 16. Juli ist der Stichtag für Kreisfußballwart Thorsten Bastian (Rockenberg), der als kommissarischer stellvertretender Verbandsfußballwart für die Nachfolge von Jürgen Radeck (Ortenberg) als Verbandsfußballwart gehandelt wird. Bastian selbst hatte sich jüngst Bedenkzeit erbeten und beide Optionen - eine Fortsetzung seiner Tätigkeit als Kreisfußballwart oder eine Kandidatur für die Radeck-Nachfolge - offen gelassen. In jedem Fall niederlegen möchte er seine Position als Beauftragter für die Region Frankfurt. Im Interview spricht er nun darüber, was passieren würde, würde er sein Amt als Kreisfußballwart niederlegen, und wie der Fußballkreis aufgestellt ist.
Herr Bastian, im Falle einer Wahl zum Verbandsfußballwart würde eine Vakanz im Kreis Friedberg entstehen, da Sie bereits angekündigt haben, dann Ihr Amt als Kreisfußballwart niederlegen zu wollen. Wie wäre das weitere Vorgehen?
Rein formal würde diese Vakanz mit einem außerordentlichen Kreisfußballtag gelöst werden. Wichtig ist, dass der- oder diejenige, der oder die sich für dieses Amt interessiert, wenn es denn frei wird, nicht nur ein Grüß-August ist, sondern es steckt viel Arbeit dahinter. Darüber muss man sich im Klaren sein - und auch darüber, ob man dieses Amt im Sinne der Vereine ausüben kann. Wer dann konkret überhaupt kandidieren würde, dazu kann ich noch gar nichts sagen, weil ich es schlicht nicht weiß. Das wird sicher auch erst publik, falls ich mich am 16. Juli für eine Kandidatur zum Verbandsfußballwart entscheide.
Wie sehen Sie den Fußballkreis Friedberg in dieser Frage aufgestellt?
Grundsätzlich ist es auch bei uns so, dass im Ehrenamt ein allgemeiner Rückgang zu verzeichnen ist. Das merken auch wir Fußballer, da die Menschen in den vergangenen Jahren - und sicher auch durch Corona - festgestellt haben, dass es im Leben auch noch andere schöne Dinge gibt, als sich ehrenamtlich zu engagieren. Es muss im besten Falle eine Auswahl von Bewerbern geben, die sich dafür interessieren, aber es müssen auch Menschen sein, die dafür qualifiziert sind. Dafür ist Interesse und Fachwissen nötig, aber auch Offenheit für Neues - etwa in Sachen Spielbetrieb. Man muss den Fußball also ein Stück weit leben, um mit den Vereinen zu kommunizieren, aber auch, um sich auf allen anderen Ebenen präsentieren zu können.
Wie schätzen Sie den aktuellen Zustand im Fußballkreis Friedberg ein?
Wir haben aus meiner Sicht vor einigen Jahren das einzig Richtige gemacht, indem wir nach Rücksprache mit den Vereinen die zweiten Mannschaften in den B- und C-Ligen in Konkurrenz haben spielen lassen - wie es inzwischen ja auch in fast ganz Hessen gemacht wird. Wir haben heute einen funktionierenden Kreis, wir haben mit meinem Stellvertreter Lars Osadnik jemanden, der seine Aufgabe im Bereich Qualifizierung ganz hervorragend macht, unser Schiedsrichterwesen ist, auch wenn die Zahlen wie überall rückläufig sind, mit etlichen Referees im Spitzenbereich vertreten, und auch der Kreisfußballausschuss ist aus meiner Sicht sehr gut aufgestellt. Wir können als durchaus sagen, dass wir gut aufgestellt sind, auch wenn es perspektivisch schwierig wird, wieder gute, junge Leute zu finden. FOTO: PHK