14. Januar 2023, 12:46 Uhr

Fußball

FC Gambach: Ein besonderes Remis als Highlight

Mit beinahe makelloser Bilanz ist der FC Gambach auf dem Weg zum Titel in der Kreisliga C. Das Bild in der untersten Klasse prägen die Reserveteams. Das Spielermaterial ist eine bunte Mischung.
14. Januar 2023, 12:46 Uhr
Avatar_neutral
Von Sascha Kungl
Der FC Gambach ist in der Kreisliga C Friedberg, Gruppe 1, auf Aufstiegskurs. Die zweite Mannschaft hat ihre sportliche Heimat - in Spielgemeinschaft mit der SG Oppershofen - ebenfalls in dieser Klasse. FOTO: PRIVAT

In der Fußball-Kreisliga C Friedberg, Gruppe 1, ist der FC Gambach auf dem besten Weg, sein Meisterstück zu machen. Zur Winterpause steht die Elf von Trainer Christian Frank mit der beinahe makellosen Bilanz von 13 Siegen und einem Unentschieden aus den bisherigen 14 Partien souverän an der Spitze.

Die beste Auswärts- und zweitbeste Heimmannschaft der Liga hat ein Fünf-Punkte-Polster auf die SG Wohnbach/Berstadt II vorzuweisen, die aktuell auf dem Aufstiegsrelegationsplatz rangiert - allerdings hat der erste Verfolger gegenüber dem Ligaprimus bereits eine Partie mehr absolviert. Mit 67 erzielten Toren stellen die Gambacher die treffsicherste Offensive und mit nur zwei Gegentoren auch die beste Defensive der Liga. Bereits in der Vorsaison hatten die Gambacher bis zuletzt im Aufstiegsrennen mitgemischt. Aufgrund vieler Ausfälle und teils unglücklicher Spielausgänge verpasste man den Sprung in die B-Liga als Tabellendritter nur knapp.

»Die gute Vorbereitung im vergangenen Sommer war ein ausschlaggebender Grund für die erfolgreiche Hinrunde. Die Mannschaft hat hervorragend mitgezogen«, blickt Frank auf die Wochen vor dem Saisonstart zurück. »Wir haben in diesem Jahr sehr starke Spieler im Kader, die teilweise auch in höheren Klassen erfolgreich sein könnten. Durch die Rückkehr von Eigengewächs Tom Sendler hat unsere Defensive an Stabilität gewonnen. Auch die Systemumstellung, durch die wir deutlich flexibler agieren können, war ein Faktor«, analysiert der Gambacher Coach.

Der Aufstieg war bereits vor Rundenbeginn das erklärte Ziel. »Wir wollten vom Start weg vorne mitspielen und keine Zweifel an unseren Ambitionen aufkommen lassen. Dass wir in der Hinrunde so dominant sein würden, kam auch für uns etwas überraschend«, räumt Frank ein. 40 von 42 möglichen Punkten und ein Torverhältnis von 67:2 sprechen eine deutliche Sprache. »Wir hätten schon in der vergangenen Saison aufsteigen können. Die Neuzugänge haben uns nicht nur in der Breite, sondern auch durch ihre individuelle Klasse verstärkt. Bei Ausfällen hatten wir keinen Leistungseinbruch zu verzeichnen«, erklärt Frank, der die geschlossene Mannschaftsleistung hervorhebt. »Über die Hinrunde hat jeder Spieler seinen Beitrag geleistet.«

Zu den Höhepunkten der ersten Halbserie zählt aus Sicht von Frank ausgerechnet die einzige Partie, in der seine Mannschaft nicht mit der vollen Ausbeute vom Feld ging. Beim 1:1 gegen den Tabellenzweiten SG Wohnbach/Berstadt II musste der Ligaprimus auf sieben Stammspieler verzichten und trat zudem ohne gelernten Torwart an. »In einer hitzigen Partie haben wir trotzdem einen Punkt geholt, der sich rückblickend als sehr wichtig erwiesen hat«, blickt der Gambacher Übungsleiter zurück. Auch der 4:1-Erfolg bei der SG Friedberg/Nauheim II zählt für Frank zu den Highlights. »Der Tabellendritte hat eine harte Spielweise an den Tag gelegt. Trotzdem ist unsere Mannschaft ruhig geblieben, hat sich viele Chancen herausgespielt und auch in der Höhe verdient gewonnen.«

Einziger Wermutstropfen war die Verletzung von Patrick Arnold, der bereits früh in der Runde ausfiel und in der Abwehr durch seine Schnelligkeit eine Lücke hinterlassen hat. Abzuwarten bleibt, wie der Tabellenführer in der Rückrunde die Winter-Abgänge der beiden Stürmer Szilard Molnar (zwei Tore) und Adel Rezig (zehn Tore), die beide zurück in ihre Heimatländer gezogen sind, kompensieren kann. »Wenn wir weiterhin von Verletzungen verschont bleiben, sollten wir unser Ziel, den Aufstieg in die B-Liga, erreichen können. Eine Unbekannte sind immer die Vereine, die eine höherklassige erste Mannschaft haben und zum Rundenende die Reserve verstärken können«, weiß Frank.

Auch SVP Fauerbach liegt gut im Rennen

Ein allgemeiner Blick auf die C-Liga zeigt: In dieser Klasse trifft vieles aufeinander - erfahrene Spieler jenseits der 50 und Jungspunde um die 20; sportlicher Ehrgeiz neben lockerem Feierabend-Fußball. Die Kreisliga C Friedberg, Gruppe 1, ist auch in diesem Jahr ein Auffangbecken. Wer glaubt, in höheren Gefilden nicht mehr mithalten zu können, versucht sich in der tiefsten Spielklasse des Kreises.

Beim SVP Fauerbach stand diese Entscheidung bereits gegen Ende der vergangenen Saison im Raum. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte kickt man nun auf C-Liga-Niveau. Aktuell belegt die Elf von Trainer Andreas Kattenberg den fünften Platz. Gemeinsam mit Tabellenführer Gambach bereichert man die Liga: Neben 13 Reserven schicken nur Fauerbach und Gambach in diesem Jahr eine erste Mannschaft ins Rennen. Beide stellen im Unterhaus zudem eigene Reserven. Nachdem Gambach seine Aufstiegschancen in der Vorsaison auf den letzten Metern noch aus der Hand gegeben hatte, steht das Team von Trainer Frank zur Winterpause der aktuellen Saison erneut an der Spitze und scheint auf dem richtigen Weg.

Und Fauerbach? Unter Neu-Coach Kattenberg startete man vielversprechend in die Saison, rutschte zum Ende der Hinrunde jedoch auf den fünften Platz und damit hinter die SG Wohnbach/Berstadt II, die SG Friedberg/Nauheim II und den FSV Dorheim II ab. Wer am Ende das Rennen macht, steht noch in den Sternen. Entscheidend ist in der C-Liga nicht nur, wie man vor der Saison dasteht, sondern wer an den Sonntagen wirklich regelmäßig dabei ist, wer über den Winter hinaus Teil der Mannschaft bleibt. Bei den Reserven spielt zudem eine große Rolle, wie es bei der ersten Mannschaft weiter oben läuft.



0
Kommentare | Kommentieren

Bilder und Videos