Für die nächste Überraschung sorgen will am heutigen Mittwochabend der FC Ober-Rosbach. Der Kreisoberligist bekommt es im Finale des Friedberger Fußball-Kreispokals 2020/21 mit dem Hessenligisten Türk Gücü Friedberg zu tun. Anstoß am Rosbacher Sportplatz »Am Eisenkrain«, den beide Teams als Heimspielstätte nutzen, ist um 19.30 Uhr.
Der FCO konnte sich in den vergangenen Wochen bereits gegen zwei Gruppenligisten durchsetzen, warf den SV Steinfurth nach Elfmeterschießen sowie den SV Gronau aus dem Wettbewerb. Allerdings relativierte Eric Hofmann die jüngsten Ergebnisse ein wenig: »Die Gronauer sind im Achtelfinale mit der Reserve gekommen. Und das 5:0 gegen Staden im Viertelfinale war auch nicht so deutlich, wie es auf dem Papier ausgesehen hat«, sagt der Rosbacher Leiter des Seniorenspielbetriebs.
Warum der Kreisoberligist - zum Zeitpunkt des coronabedingten Saisonabbruchs nur Neunter der Liga - derzeit so gut drauf ist, kann sich Hofmann auch nicht so richtig erklären. »Wir sind selbst ein bisschen überrascht, zumal wir viele Leistungsträger abgeben mussten und zehn Jugendspieler dazubekommen haben.« Offensichtlich hat die Integration bislang gut geklappt.
Dass der FCO auf dem »Eisenkrain« einen Hessenligisten aus dem Pokal wirft, wäre übrigens nicht das erste Mal. »Wir konnten auch den FV Bad Vilbel hier schon einmal bezwingen. Das ist aber schon eine Zeit lang her«, sagt der Rosbacher.
Doch der Fünftligist aus der Friedberger Kreisstadt wird sich nicht kampflos die Butter vom Brot nehmen lassen, ist er doch auch aktueller Titelverteidiger, nachdem er sich im Vorjahreswettbewerb mit 3:2 nach Verlängerung gegen den Türkischen SV Bad Nauheim durchgesetzt hatte. Im Hessenpokal waren die Wetterauer dann in der zweiten Runde mit 0:1 am Verbandsligisten SV Zeilsheim gescheitert und hatten sich damit die Chance auf ein Duell mit einem Dritt- oder Viertligisten gebracht - das soll in diesem Jahr anders laufen, denn »dann wird es erst richtig attraktiv, deshalb spielt man am Ende des Tages den Kreispokal«, sagt Türk-Gücü-Trainer Carsten Weber. »Natürlich wollen wir gewinnen, aber wichtig wird es Mitte August.«
Deshalb nehme sein Team das Finale - wie alle anderen Pokalspiele zuvor - »als Bestandteil der Vorbereitung«, es habe »Testspiel-Charakter«. Deshalb werde am Vortag normal trainiert, am Wochenende standen am Samstag zunächst ein internes 120-minütiges Testspiel, am Sonntag dann ein Test gegen Gruppenligist FC Neu-Anspach (5:0) an. Webers Hauptaugenmerk heißt daher: »Ich hoffe, wir kommen verletzungsfrei durch.«