20. Mai 2021, 22:31 Uhr

EC Bad Nauheim

Neue Nummer zwei auf der Bank - EC Bad Nauheim verpflichtet DEL 2-erfahrenen Co-Trainer

Der EC Bad Nauheim hat einen Nachfolger für Patrick Strauch gefunden und Headcoach Harry Lange mit dem DEL 2-erfahrenen Hugo Boisvert einen Mann an die Seite gestellt, den er bestens kennt.
20. Mai 2021, 22:31 Uhr
Philipp_Keßler
Von Philipp Keßler
Hugo Boisvert wird künftig auf dem Eis des Colonel-Knight-Stadions stehen und als Co-Trainer arbeiten. (Foto: imago)

Harry Lange hat einen neuen Kollegen: Der EC Bad Nauheim hat seinem Cheftrainer via Pressemitteilung am Donnerstag einen neuen »Co« an die Seite gestellt - und dabei erneut auf die Kontakte seines Headcoaches gesetzt. Mit Hugo Boisvert kommt nicht nur ein Ex-DEL 2-Headcoach zum Wetterauer Eishockey-Zweitligisten, sondern auch ein ehemaliger Mitspieler Langes aus Profizeiten.

Der Deutsch-Kanadier tritt die Nachfolge von Patrick Strauch, einem weiteren ehemaligen Mitspieler von ihm und Lange, an, der nach zwei Monaten als Interims-»Co« wieder zurück in den Nachwuchs von Kooperationspartner Kölner Haie zurückgeht.

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»Man sollte sich mit guten Leuten umgeben, wenn man besser werden will«, sagt Lange über seinen neuen Assistenten. »Hugo ist ein guter Mann, der uns weiterbringen wird. Ich bin froh, dass er sich nach längeren und offenen Gesprächen für uns entschieden hat. Das ist eine super Lösung«, sagt der Österreicher, der nach zwei Jahren als Assistent von Christof Kreutzer und einem halben Jahr als »Co« von Hannu Järvenpää nach der Demission des Finnen selbst erst seit Mitte Februar Cheftrainer ist.

Für den 46-jährigen Boisvert ist die Stelle in der Kurstadt sicher so etwas wie eine Rückkehr zu den Anfängen als Coach, hatte er doch nach seiner Profikarriere zunächst als Co-Trainer von Rico Rossi bei den Kassel Huskies gearbeitet, wo er 2016, in seinem ersten Jahr hinter der Bande, sogleich die DEL 2-Meisterschaft hatte feiern dürfen. Es folgte im Mai 2018 die Berufung zum Headcoach von Ligakonkurrent Bietigheim Steelers, wo er die Nachfolge von Kevin Gaudet antrat, mit Rang zwei in der Hauptrunde auch zunächst ein gutes Ergebnis erzielte, im Playoff-Viertelfinale aber die Segel hatte streichen müssen. Im November 2019 war sein Engagement im Landkreis Ludwigsburg wieder beendet.

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»Ich kenne Harry aus unserer Zeit in Dresden sehr gut, wird sind immer in Kontakt geblieben. Bad Nauheim ist eine fantastische Location und eine fantastische Chance für mich mit einem hungrigen Team«, sagte Boisvert auf Nachfrage. »Ich glaube an Bad Nauheim und an die Verantwortlichen hier.«

Seit Mitte vergangenen Jahres lebt der zweifache Familienvater aus der französischsprachigen Provinz Quebec in Kanada wieder in Kassel, wo seine Frau als Eventmanagerin arbeitet und sein Sohn und seine Tochter die Schule besuchen. Den Wohnort will er auch behalten, auch wenn er laut Lange »ständig hier sein wird« und zudem vom Klub eine Wohnung in der Wetterau gestellt bekommt. »Auch geografisch hat der Job also Sinn ergeben«, sagt Boisvert.

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Lange und er kennen sich schon seit ihrer gemeinsamen Profi-Zeit bei den Eislöwen, wo Letzterer zwischen 2010 und 2015 zuletzt als Profi aktiv gewesen war. Zuvor hatte er für die Kassel Huskies auf dem Eis gestanden (2006 bis 2010), die er in seinem zweiten Jahr in Nordhessen als Mannschaftskapitän seinerzeit in die DEL geführt hatte. Bereits bei seiner vorherigen Station, bei den Duisburger Füchsen (2004 bis 2006) hatte der Center mit seinem Team den Sprung aus der Zweit- in die Erstklassigkeit geschafft. Duisburg war zugleich seine erste Profi-Station in Europa gewesen, nachdem er während seines Studiums zunächst für das Team der Ohio State University im Spielbetrieb der College-Liga sowie anschließend für Orlando Solar Bears in der International Hockey League und nach deren Auflösung für die Grand Rapids Griffins in der American Hockey League gespielt hatte. Zu Beginn seiner Karriere hatte Boisvert zudem 39 Einsätze für die kanadische A-Nationalmannschaft absolviert.

Kuriose Anekdote: Als der EC Bad Nauheim 2013 ausgerechnet im inzwischen legendären fünften Playoff-Finale um die Oberliga-Meisterschaft in Kassel mit 3:2 gewann, war auch Boisvert im Stadion - und kam nach der Partie in die EC-Kabine, um seinen ehemaligen Teamkollegen Lange und Strauch zu gratulieren, die ihn sogleich mit in die spontane Aufstiegsfeier einbanden.

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Nur wenige Jahre später trafen sich Lange und Boisvert beim Trainerlehrgang für die A-Lizenz wieder - und sind nun an der Bande des EC Bad Nauheim erneut vereint. Wohl auch deshalb und aufgrund von Boisverts Erfahrungen stellt Lange klar, dass er in der Zusammenarbeit sicherlich nicht den Chef raushängen lassen will: »Eishockey ist ein Teamsport - und auch unter den Trainern ist es Teamarbeit.«

Für Boisvert zählt derweil nach eigener Aussage nur, »dass ich zurück im Business bin, denn Hockey ist mein Leben und die vergangenen eineinhalb Jahre, wo ich etwas raus war, waren nicht einfach für mich, weshalb ich nun umso aufgeregter bin«.



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