30. Januar 2023, 20:28 Uhr

Lehls großer Sprung zum Titel

30. Januar 2023, 20:28 Uhr
KIE
Nick Lehl (TSG Wehrheim) hat in die Männerklasse »hochgemeldet« und holte auch da den hessischen Meistertitel im Stabhochsprung. FOTO: KIE

Ein gelungenes Comeback, zehn Medaillen und fünf DM-Normen - die Bilanz der Hochtaunus-Starter bei den hessischen Leichtathletik-Meisterschaften der Aktiven in Frankfurt-Kalbach kann sich allemal sehen lassen.

Einen Hessentitel verbuchte Nick Lehl. Nach dem Gewinn von »Gold« am vorherigen Wochenende bei den Jugend-Titelkämpfen mit 5,50 Metern legte der Stabhochspringer im Trikot der TSG Wehrheim eine famose Steigerung hin. Der U20er hatte in die Männerklasse »hochgemeldet« und drückte hier dem Geschehen gegen die ältere Konkurrenz seinen Stempel auf. Lehl stieg bei 4,10 Metern problemlos in den Wettkampf ein. Auch die Höhen von 4,30 bis 4,60 Meter klappten auf Anhieb. Bereits die 4,60 Meter bedeuteten neue persönliche Bestleistung und die Qualifikation für die deutschen Jugend-Meisterschaften in Dortmund. Doch es sollte noch besser kommen. Im dritten Durchgang meisterte der angehende Abiturient hervorragende 4,70 Meter, gehört damit zu den Top-Ten seiner Altersklasse in Deutschland und verwies in der Hessen-Wertung Zehnkämpfer Martin Kratz (TV Gelnhausen/4,60 m) auf den zweiten Platz.

DM-Norm geknackt

Ebenfalls der Jugendkasse U20 (sogar noch im ersten Jahr) gehört Louis Buschbeck (Königsteiner LV) an. Der Mittelstreckler holte sich am vorherigen Wochenende bei der Jugend den EM-Titel mit DM-Norm über 800 Meter. Jetzt startete Buschbeck bei den Männern über 400 Meter und gab mächtig Gas. Der Lohn für seinen Sturmlauf waren hervorragende 49,31 Sekunden, die nächste DM-Norm und rang fünf im aktuellen deutschen Ranking! Lediglich Johannes Nortmeyer (LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain) war mit 48,68 Sekunden schneller unterwegs, ist aber auch sechs Jahre älter.

Das nächste »Silber« für den KLV gab es über 800 Meter. Sven Wagner, sonst eher über 1500 oder noch längeren Distanzen unterwegs, machte seine Sache prima und musste mit guten 1:53,23 Minuten nur knapp Marc Tortell (Athletics Team Karben/1:53.04 min) den Vortritt lassen. Rund zwei Stunden später sorgte Wagner dann noch als Tempomacher für eine flotte Fahrt über 3000 Meter. Finn Kohlenbach (ebenfalls KLV/noch U20) beendete die 200 Metern bei den Männern als Siebter, unterbot erneut die DM-Norm, war mit seinen 22,60 Sekunden aber nicht zufrieden.

Jonas Hennig (TSG Friedrichsdorf) kam nach 7,02 Sekunden (Vorlauf) und 7,01 Sekunden (Zwischenlauf) bis ins 60-Meter-Finale. Dort leuchteten dann 7,00 Sekunden (7.) auf der Anzeigetafel auf. »Das Erreichen des Endlaufes war das große Ziel. Das i-Tüpfelchen wäre eine Zeit mit einer sechs vor dem Komma gewesen, was Jonas ja beim Wintercup bereits gelungen ist«, resümierte sein Trainer Lars Kolbe.

Adrian Ernst (TSGW), immerhin schon Altersklasse M55, war ältester Starter im Feld und beförderte die Kugel als Fünfter auf 10,73 Meter. Normalerweise wäre auch einer Elfer-Weite möglich gewesen, doch Probleme mit dem Rücken bremsten den erfahrenen Technik-Trainer ein wenig aus. Der Wehrheimer Kai Rechinger (seit Jahresbeginn im Eintracht-Trikot unterwegs) holte mit der dritten Staffel seines neuen Vereins über 4x200 Meter in 1:31,99 Sekunden Hessen-Bronze.

Gelungenes Comeback

Kommen wir zum Thema Comeback. Rund ein halbes Jahr konnte Vanessa Grimm (Königsteiner) wegen einer schweren Kreuzband-Verletzung keine Wettkämpfe bestreiten und ist erst seit rund einem Monat wieder richtig im Training. Die Olympia-Siebenkämpferin hatte aber keine Probleme mit den reinen Technikerinnen. Drei Versuche mit der vier Kilogramm schweren Kugel landeten jenseits der 14 Meter, der Beste wurde bei 14,39 Metern gemessen. Das reichte locker zum Sieg vor Katja Seng (Eintracht Frankfurt/12,88 m). Die Bronzemedaille ging mit 11,91 Metern an Milina Wepiwe (TSG Wehrheim/noch U20). Jessica Penzlin (HTG Bad Homburg) und Vanessa Wallisch (TSGW) markierten beide 11,78 Meter. Dank der besseren zweitbesten Weite (11,69 zu 11,64 Meter) ging der vierte Platz an die HTG-Athletin.

Mit einem Start-Ziel-Sieg für die Startgemeinschaft »Athletics-Team-Karben/Königstein/Groß-Gerau« endeten die 3x800 Meter der Frauen. Sara Köcher (Königstein), Lara Tortell (Karben) und Sophia Wolf (Groß-Gerau) stürmten in 6:56,97 Minuten zum Sieg, unterboten dabei die DM-Quali und hatten dabei rund 27 Sekunden Vorsprung auf die LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain.

KLV-Neuzugang Julia Sturm holte mit 11,22 Metern im Dreisprung als Dritte eine weitere Medaille für die Asse aus der Burgstadt.

Raphaella Zali (TSGW) gehörte auf Position zwei laufend zur jungen Staffel der Startgemeinschaft »Darmstadt/Gelnhausen/Wehrheim«, die über 4x200 Meter in 1:43,54 Minuten das Ticket zur Jugend-DM löste. Die siegreiche Frankfurter Eintracht (1:41,19 min/B-Norm für die DM bei den Frauen) hatte Maira Gauges (Weißkirchen) in ihren Reihen. Raphaella Zali (U20) lief im Einzel auch noch die 400 Meter, kam hier mit 61,44 Sekunden (7.) jedoch nicht an ihre Bestzeit heran.



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